FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Trotz der Erholung am Mittwoch steht der Euro an den Finanzmärkten weiterhin unter hohem Druck. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die trüben Konjunkturaussichten haben die Gemeinschaftswährung unlängst auf einen 20-jährigen Tiefstand fallen lassen. So wird Deutschland nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute eine Rezession nicht vermeiden können. Wegen der Energiekrise werde die Wirtschaft im kommenden Jahr schrumpfen.
Besonders beachtet werden dürften am Donnerstag Inflationsdaten aus Deutschland im September. Erste Daten aus einigen Bundesländern deuten auf einen erneuten Anstieg hin. Experten verweisen auf das Auslaufen des Tankrabatts und des Neun-Euro-Tickets. In Spanien hat sich der Inflationsdruck im September überraschen deutlich abgeschwächt. Die Jahresrate liegt mit 9,3 Prozent jedoch weiter sehr hoch.
Am Freitag stehen Preisdaten für den gesamten Währungsraum an. "Vorbehaltlich einer totalen Überraschung dürften sie die Euro-Kurse jedoch nur wenig beeinflussen", kommentierte Esther Reichelt, Devisenexpertin von der Commerzbank. "Denn die EZB signalisiert derzeit klar, dass sie auf die hohe Inflation mit entschlossenen Zinserhöhungen reagieren wird." Unwägbarkeiten für den Eurokurs kämen vielmehr durch die Energiekrise und eine mögliche Eskalation des Ukraine-Kriegs.
In den USA stehen am Nachmittag Wachstumszahlen zum zweiten Vierteljahr auf dem Programm, es handelt sich aber nur um Detaildaten. Nach bisherigen Zahlen ist die größte Volkswirtschaft der Welt im ersten Halbjahr geschrumpft. Viele Experten bezweifeln jedoch, dass es sich um eine typische Rezession handelt./jsl/bgf/nas