FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag im Kurs deutlich zugelegt. Bis zum Mittag stieg der Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Inflationsdaten aus dem Euroraum übertrafen die Markterwartungen, sorgten am Anleihemarkt aber nicht für sichtbare Belastung. Im September stieg die Inflationsrate auf den Rekordwert von 10 Prozent. Analysten hatten mit einer Rate von 9,7 Prozent gerechnet. Der Preisauftrieb erstreckt sich nicht nur auf Energie, sondern betrifft auch andere Produktgruppen wie Lebensmittel, Industriewaren oder Dienstleistungen. Die Entwicklung setzt die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck, ihre begonnene geldpolitische Normalisierung zügig fortzusetzen.
Deutliche Gewinne gab es auch am britischen Anleihemarkt. Vor allem im sehr langen Laufzeitbereich sind die drastischen Verluste, die sich nach der Vorstellung des umfangreichen Steuersenkungsprogramms der neuen Regierung eingestellt hatten, wieder fast aufgeholt. Aufgrund der Turbulenzen sah sich die britische Notenbank gezwungen, am heimischen Anleihemarkt einzugreifen. Seither kauft sie wieder Staatspapiere. Das hat offenbar zur Beruhigung der Lage beigetragen.
Am Nachmittag stehen in den USA einige beachtenswerte Konjunkturdaten auf dem Programm. So wird zum einen das von der US-Notenbank Fed präferierte Inflationsmaß PCE erwartet. Zum anderen gibt die Uni Michigan ihr monatliches Konsumklima bekannt. Die Veröffentlichung beinhaltet auch neue Zahlen zu den Inflationserwartungen der Verbraucher, die von der Federal Reserve in ihrer Geldpolitik stark beachtet werden./bgf/jsl/nas