FRANKFURT (dpa-AFX) - In den Anfangsminuten noch marktkonform schwach, haben sich RWE
RWE schluckt für 6,8 Milliarden US-Dollar das Unternehmen Con Edison Clean Energy Businesses, einen nach Unternehmensangaben "im US-Markt führender Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern". Finanziert wird der Deal zum Teil durch die Emission einer Pflichtwandelschuldverschreibung, die in RWE-Inhaberstückaktien gewandelt und von der Qatar Holding gezeichnet wird. Perspektivisch macht dieser Finanzierungsdeal das arabische Emirat Katar zum mit Abstand größten Aktionär des deutschen Versorgers.
Bei Branchenkennern kam der Zukauf gut an. Vincent Ayral von der US-Bank JPMorgan
Die USA böten aktuell ein von der Regierung gewolltes attraktives Umfeld für Erneuerbare Energien, stellte RBC-Experte John Musk derweil fest. Für ihn kommt die Übernahme daher zum rechten Zeitpunkt, um von dem regulatorischen Umfeld zu profitieren. Mit der Stärkung der Solarenergie durch den Zukauf ergebe sich zudem für RWE eine bessere technische Ausgewogenheit, befand der Branchenkenner. Ähnlich äußerte sich Sam Arie von der Schweizer UBS
Auch in der aktuellen Energiekrise sieht der UBS-Experte RWE stärker abgesichert: Die politischen Entscheidungsträger in Deutschland müssten sich womöglich "zweimal überlegen, ob sie neue Steuern auf unerwartete Gewinne erheben, falls RWE darauf reagiert und seine Investitionskraft in andere Bereiche lenkt", warnte er.
Dass die Transaktion am Markt nicht durchweg gut ankomme, hält Arie aber für möglich: So könnte etwa die stärkere Fokussierung auf die Solarenenergie einigen Investoren nicht schmecken. Womöglich könnte am Markt auch eine gewisse Besorgnis über eine Gewinnverwässerung entstehen. Und drittens sei eine Transaktion in US-Dollar etwas, zu dem die Meinungen angesichts der aktuellen Stärke der Währung sicherlich variieren dürften, so Arie./tav/tih/men