FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag weitere Kursverluste hinnehmen müssen. Bis zum Mittag fiel der Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Der Handel am Anleihemarkt bleibt schwankungsanfällig: In den vergangenen Tagen sind die Renditen wieder spürbar gestiegen, nachdem sie zuvor erheblich gefallen waren. Zinsauftrieb kommt laut Experten vom britischen Anleihemarkt. Pensionskassen veräußerten derzeit lang laufende Staatsanleihen, was auf die Renditen im Euroraum ausstrahle, heißt es in einem Marktkommentar der Dekabank.
Hintergrund sind die Fiskal- und Wirtschaftspläne der britischen Regierung, die trotz der mittlerweile kassierten Senkung des Spitzensteuersatzes größtenteils Bestand haben. Weil die Pläne Sorgen über steigende Staatsschulden und eine hohe Inflation hervorgerufen haben, muss die britische Notenbank mit Notkäufen von Staatsanleihen eingreifen, um eine Krise am Anleihemarkt zu verhindern. Vor allem Pensionskassen waren aufgrund der erheblichen Kursverluste am Rentenmarkt unter Druck geraten.
Vor dem Wochenende richten sich die Blicke an den Finanzmärkten auf den US-Arbeitsmarkt. Die Regierung veröffentlicht ihre monatlichen Zahlen. Fachleute rechnen mit einer anhaltend robusten Entwicklung, was der US-Notenbank Fed ein wichtiges Argument an die Hand geben würde, ihren konsequenten Kurs gegen die hohe Inflation fortzusetzen. Die Fed hat ihre Leitzinsen in diesem Jahr bereits kräftig erhöht und plant weitere Zinsanhebungen./bgf/jsl/stw