FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Dienstagmorgen im Eingangsbereich des Gebäudes der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS
Demnach unterstütze die DWS zwar öffentlich das 1,5 Grad-Klimaziel, da sie jedoch in zu viele Unternehmen investiere, die sich nicht auf einem 1,5-Grad-Pfad befänden, entspreche die Klimawirkung ihrer Fonds 2,6 Grad Erderhitzung im Status quo bis 2050. "Die DWS muss zügig Korrekturen vornehmen, um ihr Portfolio auf Linie mit ihrem Klimaschutzversprechen zu bringen", sagte Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace.
Eine DWS-Sprecherin sagte, das Unternehmen stimme mit Greenpeace überein, dass die Welt sich in einem Klimanotstand befindet. Die von der Umweltorganisation erhobenen Daten und Schlussfolgerungen könnten im Detail aber nicht nachvollzogen werden. Als verantwortungsvoller Investor halte man es für wichtig, "auch Co2-intensive Unternehmen bei ihrem Ausstieg aus den Aktivitäten mit fossilen Energieträgern zu begleiten und im Rahmen dieses Dialogs zielgerichtet zur deutlichen Co2-Reduktion aufzufordern."
Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels fordern Umweltschützer und Wissenschaftler immer wieder größere Anstrengungen, um zum Beispiel den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu verringern. In der Finanzbranche gibt es inzwischen zahlreiche Bemühungen für mehr Klimaschutz.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt seit Anfang dieses Jahres gegen Mitarbeiter und Verantwortliche der DWS wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs. Ende Mai hatten Ermittler das Gebäude durchsucht. Hintergrund der Maßnahme waren "Greenwashing"-Vorwürfe. Demnach soll der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt haben und bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten sein wie angegeben. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen im vergangenen Jahr die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte der DWS, Desiree Fixler./jto/DP/nas