STUTTGART (dpa-AFX) - Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck
Das Papier gewann 2,6 Prozent auf 27,05 Euro. Von den Tiefs im Oktober bei unter 22,50 Euro hat sich der Kurs in den vergangenen Wochen bereits etwas erholt, aber im laufenden Kalenderjahr steht noch immer ein deutliches Minus infolge des Kurssturzes rund um den Ausbruch des Kriegs von Russland gegen die Ukraine. Ende vergangenen Jahres war die Aktie noch über 32 Euro wert.
JPMorgan-Analyste Jose Asumendi führte die besser als erwartet ausgefallenen Resultate der Mercedes-Benz-Sparte auf die starken Preiserhöhungen zurück. Diese seien nun endlich in der Gewinn- und Verlustrechnung angekommen. Er sehe den angestrebten Kostensenkungen entgegen, welche die Profitabilität der Sparte in den kommenden Quartalen weiter heben sollte.
Grund für die erhöhte Prognose sind die vorläufigen Zahlen der Monate Juli bis September, die laut Konzern über den durchschnittlichen Schätzungen am Kapitalmarkt lagen. Demnach steigerte Daimler Truck das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern um 159 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro. Analysten hatten mit knapp 1,1 Milliarden Euro gerechnet. Die um Sondereffekte bereinigte operative Marge im Fahrzeuggeschäft legte von 5,4 Prozent vor einem Jahr auf nun 9,4 Prozent zu.
Daimler Truck hatte für dieses Jahr wegen hoher Nachfrage die größten Preiserhöhungen im Konzern jemals angekündigt. Im zweiten Quartal wurden diese erstmals im wichtigsten Markt Nordamerika wirksam, ab Juli kam eine weitere Erhöhungsrunde in Europa dazu. Finanzchef Goetz zufolge sollten die höheren Verkaufspreise im zweiten Halbjahr noch mehr Rückenwind liefern als im ersten.
Vor allem die in Europa und Lateinamerika präsente Lkw-Sparte Mercedes-Benz konnte mit ihrem operativen Ergebnis überzeugen, das auf mehr als das Vierfache anstieg und 474 Millionen Euro betrug. Die Marke Mercedes-Benz galt wegen hoher Kosten seit längerer Zeit als Hemmschuh des Nutzfahrzeugherstellers, das Geschäft im wichtigsten Konzernmarkt Nordamerika ist deutlich profitabler.
Die Nordamerika-Sparte fuhr ein doppelt so hohes operatives Ergebnis ein wie ein Jahr zuvor. In Asien gab es hingegen Probleme, das Ergebnis ging zurück. Busse und das Finanzdienstleistungsgeschäft warfen in etwa so viel ab wie vor einem Jahr.
Für die Sparte Mercedes-Benz geht Daimler Truck jetzt 2022 von einer operativen Umsatzrendite von sieben bis neun Prozent aus - am unteren und oberen Ende der Spanne ist das ein Prozentpunkt mehr als bisher. Im Fahrzeuggeschäft des Konzerns insgesamt bleibt es bei der Zielmarge von sieben bis neun Prozent.
Umsatzzahlen nannte das Unternehmen zwar nicht konkret, aber auch hier ist die Entwicklung erfreulich. Beim Gesamtumsatz wird das Daimler-Truck-Management um Chef Martin Daum nämlich wegen der laufenden Geschäfte zuversichtlicher, dieser soll nun im Gesamtjahr 50 bis 52 Milliarden Euro erreichen statt die bislang in Aussicht gestellten 48 bis 50 Milliarden./men/nas/stk