DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Anlagenbauer Gea
Mit dem Kursplus vom Freitag setzt das Papier seinen Aufwärtstrend fort, den es ausgehend vom Ende September erreichten Jahrestief bei 31,18 Euro begonnen hatte. Seit Beginn des Jahres haben die Aktionäre damit aber immer noch einen Abschlag von rund 24 Prozent für ihre Gea-Beteiligung im Portfolio stehen.
Die Papiere seien bereits üppig bewertet, kommentierte Analystin Cansu Tatar von Warburg Research. Sie empfiehlt sie deshalb weiterhin nur als Halteposition. Laut ihrem Kollegen Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS kamen die erhöhten Ziele für den Markt völlig überraschend - und trotzdem erscheinen sie dem Experten noch vorsichtig.
Statt der vorher angepeilten mehr als fünf Prozent will Gea aus eigener Kraft nun mehr als sieben Prozent wachsen. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand wird zu konstanten Wechselkursen am oberen Ende der bislang avisierten Spanne von 630 bis 690 Millionen Euro erwartet. Damit dürfte die Gewinnerwartung des Managements aktuell ein wenig optimistischer sein als die durchschnittliche Schätzung der Analysten, die zuletzt bei 674 Millionen Euro lag.
Und auch im dritten Quartal schnitten die Düsseldorfer besser ab als von den Branchenexperten erwartet. In den Monaten Juli bis September wuchs Gea organisch um gut zehn Prozent, Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseinflüsse sind ausgeklammert. Alle Effekte einberechnet stieg der Umsatz insgesamt um 13 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Insbesondere die Nachfrage aus den Branchen Pharma und Chemie, der Milchwirtschaft sowie die Kundenindustrie New Food trugen zu diesem Wachstum bei, hieß es.
Vom Umsatz blieben vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen sowie Restrukturierungskosten fast 199 Millionen Euro übrig, das waren 17 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu trug laut Gea vor allem der erhöhte Anteil des Service-Segments bei. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 107 Millionen Euro fast ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr./lew/tav/jha/