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Delticom veröffentlicht Q3-Geschäftsverlauf
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EQS-News: Delticom AG / Schlagwort(e): Quartals-/Zwischenmitteilung
Delticom veröffentlicht Q3-Geschäftsverlauf
10.11.2022 / 15:02 CET/CEST
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Delticom veröffentlicht Q3-Geschäftsverlauf
Hannover, den 10. November 2022 - Die Delticom AG (WKN 514680, ISIN
DE0005146807, Börsenkürzel DEX), Europas führender Onlinehändler für Reifen
und Kompletträder, berichtet mit dieser vorliegenden Zwischenmeldung über
den Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten 2022.
* Umsatz Kerngeschäft Q3 2022: 119 Mio. EUR (+10,6 % yoy), 9M 2022: 338,3
Mio. EUR (+5,2 % yoy)
* EBITDA 9M 2022: 7,7 Mio. EUR, operatives EBITDA: 7,1 Mio. EUR
* Negativer Währungseffekt und Abfindungszahlungen wirken in Q3 2022
ergebnisbelastend
* Gesamtjahresprognose wird bestätigt
Marktumfeld. Wenngleich das Konsumklima gemäß der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) im Oktober seinen Absturz der letzten Monate vorerst
beendet hat, bleibt die Konsumstimmung der Verbraucher gemäß der Experten
hierzulande weiter sehr angespannt. Die derzeit hohe Inflationsrate von 10 %
- vornehmlich getrieben durch die gestiegenen Energiepreise - führen zu
einer deutlich verringerten Kaufkraft der Verbraucher und in der Folge dazu,
dass bspw. größere Anschaffungen aufgeschoben werden.
Dies wirkte sich auch auf den heimischen Onlinehandel aus. Gemäß dem
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. (bevh) sank der Umsatz für
Waren im E-Commerce im dritten Quartal 2022 gegenüber dem entsprechenden
Vergleichszeitraum um 10,8 % auf 19,8 Mrd. EUR. Kumuliert für die ersten neun
Monate 2022 fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 %
geringer aus.
In Bezug auf den europäischen Ersatzreifenmarkt zeigen die Marktdaten der
European Tyre and Rubber Manufacturer's Association (ETRMA) für die
Reifenindustrie, dass im volumenmäßig größten Teilsegment Consumer-Reifen
(Pkw-, SUV- und Llkw-Reifen) im dritten Quartal 2022 gemessen am
entsprechenden Vergleichszeitraum 2021 9 % weniger Reifen abgesetzt wurden.
Sowohl im Geschäft mit Sommerreifen (-19 %) als auch im Geschäft mit
Ganzjahresreifen (-5 %) und Winterreifen (-7 %) wurden ein Absatzrückgang
verzeichnet. Kumuliert für die ersten neun Monate 2022 fiel der Absatz im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1 % höher aus.
US-Verkauf. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres hat die Delticom AG ihre
75 %-Anteile an der Delticom North America Inc. verkauft. Die um das
US-Geschäft bereinigte Geschäftsentwicklung wird nachfolgend als
"Kerngeschäft" bezeichnet.
Umsatz. Die makroökomischen Entwicklungen blieben für das Geschäft der
Delticom-Gruppe nicht ohne Folgen. Für die ersten neun Monate beläuft sich
der Umsatz auf 338,3 Mio. EUR, nach 376,2 Mio. EUR im Vorjahr. Die
US-Gesellschaft hat im letzten Jahr in den ersten 9 Monaten mit rund 55 Mio.
EUR zum Konzernumsatz beigetragen. Entsprechend liegt der Umsatz im
Kerngeschäft nach Ablauf der ersten 9 Monate um 5,2 % über Vorjahr.
Im Q3 2022 erzielte die Delticom-Gruppe einen Umsatz in Höhe von 119 Mio. EUR.
Zum Konzernumsatz im Q3 des letzten Jahres in Höhe von 127 Mio. EUR hatte die
US-Gesellschaft mit rund 20 Mio. EUR beigetragen. Im dritten Quartal liegt der
Umsatz der Delticom-Gruppe im Kerngeschäft entsprechend um 11 % über
Vorjahr.
Eine schwächere Endkundennachfrage konnte durch eine stärkere Nachfrage im
Geschäft mit gewerblichen Kunden abgefedert werden. Die inflationäre
Preisentwicklung trägt wesentlich zur Umsatzentwicklung in den
zurückliegenden Monaten bei.
Sonstige betriebliche Erträge. Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen
sich für den Berichtszeitraum auf 23,3 Mio. EUR (9M 2021: 22,9 Mio. EUR). Sie
beinhalten neben dem Ertrag aus dem Verkauf der US-Gesellschaft in Höhe von
3,4 Mio. EUR Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von 6,2 Mio. EUR nach 2,8 Mio.
EUR im Jahr zuvor. Den Währungsgewinnen stehen Kursverluste gegenüber. Der
Saldo aus Währungsgewinnen und -verlusten beläuft sich für die ersten 9
Monate 2022 auf -0,8 Mio. EUR (9M 2021: 0,6 Mio. EUR).
Im dritten Quartal wurden sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 4 Mio. EUR
erzielt, eine Reduzierung im Vorjahresvergleich um 2,4 Mio. EUR (Q3 2021: 6,4
Mio. EUR). Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge im
Vorjahresvergleich resultiert im Wesentlichen aus einer Reallokation
nachträglich erhaltener Bonifikationen in den Wareneinsatz. Im
Vorjahresvergleich erfolgte eine solche Reallokation erst im Schlussquartal.
Der Saldo aus Währungsgewinnen und -verlusten beläuft sich für das Q3 2022
auf -0,8 Mio. EUR (Q3 2021: 0,2 Mio. EUR).
Bruttomarge. Die größte Aufwandsposition ist der Materialaufwand, in dem die
Einstandskosten für die verkauften Waren erfasst werden. Der Wareneinsatz
beläuft sich für den Berichtszeitraum auf 266, 1 Mio. EUR (9M 2021: 293,4 Mio.
EUR). Die Bruttomarge beträgt 21,4 % (9M 2021: 22,0 %, Kerngeschäft: 22,3 %).
Der Rückgang im Vorjahresvergleich resultiert vornehmlich aus dem
veränderten Sales-Mix.
Für das dritte Quartal liegt die Bruttomarge mit 21,6 % über der Bruttomarge
des Kerngeschäfts im Vorjahresquartal von 20,6 % (Q3 2021 Konzern inkl. USA:
20,3 %). Dieser positive Margeneffekt resultiert ausschließlich aus der
Reallokation im Bereich der der sonstigen betrieblichen Erträge.
Rohertrag. Der Rohertrag beläuft sich für die ersten neun Monaten des
laufenden Geschäftsjahres auf 95,5 Mio. EUR (9M 2021: 105,7 Mio. EUR). Für das
Kerngeschäft hatte der Rohertrag im letzten Jahr 94,6 Mio. EUR betragen. Der
Rohertrag im Verhältnis zur Gesamtleistung beläuft sich auf 26,4 % (9M 2021:
26,5 %, Kerngeschäft 27,5 %).
Im Rohertrag des dritten Quartals eliminiert sich der Effekt aus der
Reallokation der nachträglich erhaltenen Bonifikationen in den Wareneinsatz.
Der Rohertrag beläuft sich im Q3 2022 auf 29,6 Mio. EUR (Q3 2021: 32,2 Mio. EUR,
Kerngeschäft: 28,5 Mio. EUR). Dies entspricht einer Rohertragsmarge im
Verhältnis zur Gesamtleistung in Höhe von 24,2 % (Q3 2021: 24,1 %,
Kerngeschäft: 25,1 %). Neben dem Sales-Mix sorgt der verspätete
Saisonauftakt in das margenstarke Wintergeschäft mit privaten Endkunden für
eine rückläufige Margenentwicklung.
Transportkosten. Die Transportkosten belaufen sich in den ersten neun
Monaten auf 26,4 Mio. EUR (9M 2021: 34,3 Mio. EUR, Kerngeschäft 28,8 Mio. EUR).
Der Rückgang im Kerngeschäft um 2,4 Mio. EUR ist zu einem Teil auf die
schwächere Nachfrage im Endkundengeschäft zurückzuführen. Die Verkürzung der
Lieferdistanzen im Zusammenhang mit dem im letzten Jahr neu eröffneten
Lagerstandort tragen dazu bei, die steigenden Kosten im Bereich der
Transportlogistik abzufedern.
Personalaufwand. Per 30.09.2022 waren 193 Mitarbeiter im Konzern angestellt
(30.09.2021: 175). Der Anstieg im Vorjahresvergleich geht weitestgehend mit
dem Rückerwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Extor GmbH einher.
Für die ersten neun Monate beläuft sich der Personalaufwand auf 10,8 Mio. EUR
(9M 2021: 10,4 Mio. EUR). Für das dritte Quartal liegt der Personalaufwand mit
3,7 Mio. EUR über Vorjahr (Q3 2021: 3,4 Mio. EUR). Der Anstieg begründet sich im
Wesentlichen durch Abfindungszahlungen.
Marketing. Die Marketingaufwendungen liegen in den ersten neun Monaten mit
9,0 Mio. EUR unter Vorjahr (9M 2021: 11,9 Mio. EUR, Kerngeschäft: 9,4 Mio. EUR).
Im Kerngeschäft wurden im Vorjahresvergleich 0,4 Mio. EUR weniger für
Marketing ausgegeben. Für das dritte Quartal belaufen sich die
Marketingaufwendungen auf 2,8 Mio. EUR (Q3 2021: 3,0 Mio. EUR, Kerngeschäft 2,2
Mio. EUR). Im Kerngeschäft wurden die Marketingausgaben im dritten Quartal um
0,6 Mio. EUR kontrolliert erhöht, um den Start in die Wintersaison zu
unterstützen.
Lagerhandling. Die Lagerhandlingskosten sind im Vorjahresvergleich von 6,7
Mio. EUR auf 8,6 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen
durch die Eröffnung des neuen Lagerstandorts im letzten Jahr. Das Lager
wurde im letzten Jahr schrittweise hochgefahren und die Versandvolumina im
Jahresverlauf 2021 entsprechend sukzessive erhöht.
Finanzen und Recht. Die Aufwendungen für Finanzen und Recht belaufen sich
für 9M 2022 auf 5,3 Mio. EUR (9M 2021: 8,0 Mio. EUR). Der Rückgang resultiert im
Wesentlichen aus der Beendigung der Restrukturierung im letzten Jahr und dem
Wegfall der in diesem Zusammenhang angefallenen Kosten. Gegenläufig sind in
diesem Jahr die Kosten des Konsortialkreditvertrags.
EBITDA. Das EBITDA beläuft sich für den Berichtszeitraum auf 7,7 Mio. EUR nach
10,8 Mio. EUR im Vorjahr (Kerngeschäft: 10,5 Mio. EUR). Der negative
Währungseffekt trägt im Vorjahresvergleich mit 1,4 Mio. EUR zu dieser
Entwicklung bei. Das operative EBITDA beläuft sich für die ersten neun
Monate auf 7,1 Mio. EUR.
Das EBITDA im dritten Quartal liegt mit -1,2 Mio. EUR deutlich hinter dem
Vorjahr (Q3 2021: 2,8 Mio. EUR). Neben dem Rückgang der Rohertragsmarge im
Quartal und dem negativen Währungseffekt belasten Abfindungszahlungen,
Vermittlungsprovisionen im Zusammenhang mit der Untervermietung von
Lagerfläche und erhöhte Marketingausgaben das EBITDA im dritten Quartal.
Abschreibungen. Die Abschreibungen für 9M 2022 betragen 6,7 Mio. EUR nach
einem Vorjahreswert von 7,8 Mio. EUR (-13,6 %).
EBIT. Das EBIT beträgt nach Ablauf der ersten neun Monate 1,0 Mio. EUR nach
3,1 Mio. EUR im Jahr zuvor. Für das dritte Quartal fällt das EBIT mit -3,3
Mio. EUR deutlich geringer aus als im Vorjahresquartal (Q3 2021: +0,3 Mio. EUR).
Konzernergebnis. Das Periodenergebnis für die ersten neun Monate ist mit 0,3
Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR niedriger als im Jahr zuvor (0,8 Mio. EUR). Aufgrund
eines positiven Steuerergebnisses in Höhe von 1,3 Mio. EUR im dritten Quartal,
fällt die Verschlechterung des Periodenergebnisses von -0,3 Mio. EUR im Q3
2021 auf -2,5 Mio. EUR im Q3 2022 weniger deutlich aus als der Rückgang des
EBIT.
Working Capital. Größte Position im kurzfristig gebundenen Vermögen sind die
Vorräte. Zum Bilanzstichtag 30.09.2022 beliefen sich die Vorräte auf 98,0
Mio. EUR. Der Anstieg im Stichtagsvergleich um 6,1 Mio. EUR (30.09.2021: 91,9
Mio. EUR) geht im Wesentlichen mit dem verspäteten Saisonauftakt und der
inflationären Preisentwicklung einher. Die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen fallen im Stichtagsvergleich mit 32,4 Mio. EUR um 9,6 Mio. EUR höher
aus (30.09.2021: 22,8 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 130,0 Mio. EUR (30.09.2021:
111,5 Mio. EUR).
Ausblick. Das Management bestätigt die Gesamtjahresprognose hinsichtlich
eines Umsatzes in einer Bandbreite von 480-520 Mio. EUR und einem operativen
EBITDA von 12-15 Mio. EUR. Dem vierten Quartal kommt hinsichtlich der
Profitabilität im Gesamtjahr eine zentrale Rolle zu.
Die Organisation hat für den Finanzbereich ein umfassendes Arbeitsprogramm
initiiert mit dem Ziel, die Effizienz der kaufmännisch-administrativen
Prozesse in den Back-Office Funktionen zu optimieren. Das Finanzteam wird
dabei extern unterstützt. Aufgrund der damit einhergehenden Beratungskosten,
der im dritten Quartal geleisteten Abfindungszahlungen und den Kosten im
Zusammenhang mit der Vollkonsolidierung der Extor GmbH kann zum jetzigen
Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass bei einer Erreichung des oberen
Umsatzkorridors das operative EBITDA nicht automatisch am oberen Ende der
prognostizierten Spanne liegen wird.
Über Delticom:
Mit der Marke ReifenDirekt ist die Delticom AG das führende Unternehmen in
Europa für die Onlinedistribution von Reifen und Kompletträdern.
Das Produktportfolio für Privat- und Geschäftskunden umfasst ein beispiellos
großes Sortiment aus mehr als 600 Marken und rund 40.000 Reifenmodelle für
Pkw und Motorräder. Kompletträder und Felgen komplettieren das
Produktangebot. In 72 Ländern betreibt die Gesellschaft 270 Onlineshops
sowie Onlinevertriebsplattformen und betreut darüber rund 18 Millionen
Kunden.
Zum Service gehört, dass die bestellten Produkte auf Wunsch des Kunden zur
Montage zu einem der europaweit rund 34.000 Werkstattpartner von Delticom
geschickt werden können.
Das Unternehmen mit Sitz in Hannover, Deutschland, ist vornehmlich in Europa
tätig und besitzt umfassendes Know-how beim Aufbau und Betrieb von
Onlineshops, in der Internet-Kundenakquise, in der Internetvermarktung sowie
beim Aufbau von Partnernetzwerken.
Seit der Gründung 1999 hat Delticom eine umfassende Expertise bei der
Gestaltung effizienter und systemseitig voll integrierter Bestell- und
Logistikprozesse aufgebaut. Eigene Läger gehören zu den wesentlichen Assets
der Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2021 hat die Delticom AG einen Umsatz von rund 585
Millionen Euro generiert. Zum Ende des letzten Jahres waren 174 Mitarbeiter
im Unternehmen beschäftigt.
Die Aktien der Delticom AG sind seit Oktober 2006 im Prime Standard der
Deutschen Börse gelistet (ISIN DE0005146807).
Im Internet unter: www.delti.com
Kontakt:
Delticom AG
Investor Relations
Melanie Becker
Brühlstraße 11
30169 Hannover
Tel.: +49 (0)511-93634-8903
Fax: +49 (0)511-8798-9138
E-Mail: melanie.becker@delti.com
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