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Veganz Group AG: Veganz aufgrund der anhaltenden Konjunkturflaute mit rückläufigem Neunmonatsgeschäft 2022
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Veganz Group AG: Veganz aufgrund der anhaltenden Konjunkturflaute mit
rückläufigem Neunmonatsgeschäft 2022
15.11.2022 / 07:30 CET/CEST
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Veganz aufgrund der anhaltenden Konjunkturflaute mit rückläufigem
Neunmonatsgeschäft 2022
* Fehlendes Discountgeschäft, weiteres Wachstum im Food Service
* Fokus auf Deutschland und Europa
* Dritte Produktionsstätte eröffnet
* Maßnahmenpaket erweitert
* Ausblick 2022 bestätigt
(Berlin, 15. November 2022) Die Veganz Group AG ( veganz.de), der einzige
Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa, hatte auch im
dritten Quartal 2022 mit der anhaltenden Konjunkturschwäche zu kämpfen.
Nachdem in den ersten Monaten des Jahres der Fokus des
Lebensmitteleinzelhandels sowie des Discountbereichs auf der Sicherstellung
der Grundversorgung der Bevölkerung lag, war zuletzt vor allem die junge
Kernzielgruppe (die Generation Z und die Millennials+) angesichts ihres
geringeren Einkommens stark von den Preisanstiegen belastet. Insgesamt
erschwerte diese Entwicklung die Neulistung von Veganz-Produkten sowie die
Umsetzung von Aktionsmaßnahmen im Discountbereich in den ersten neun Monaten
2022. Insbesondere aufgrund des ausbleibenden Aktionsgeschäfts sowie der
zunehmenden Kaufzurückhaltung der Konsument:innen lag der Umsatz der
Veganz-Gruppe mit 18,7 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2022 unter dem
Vorjahreswert (Vorjahr: 24,5 Mio. Euro). Entsprechend sank auch der Umsatz
auf Einzelgesellschaftsebene der Veganz Group AG auf 17,1 Mio. Euro
(Vorjahr: 22,6 Mio. Euro). Die Anzahl der Verkaufsstellen ("Points of Sale",
POS) zum 30. September 2022 ging auf 23.367 zurück (31. Dezember 2021:
25.199), wobei der Rückgang im Discountbereich um 2.452 POS aufgrund des
fehlenden Aktionsgeschäfts von der gestiegenen Anzahl der POS im
Basisgeschäft teilweise kompensiert werden konnte. Im Vorjahresvergleich hat
die wachsende Anzahl der Verkaufsstellen im Basisgeschäft den Rückgang im
Discountbereich um 1.272 POS überkompensiert (Vorjahr: 23.139).
Fehlendes Discountgeschäft, weiteres Wachstum im Food Service
In den ersten neun Monaten 2022 machte der Lebensmitteleinzelhandel mit 67
Prozent (Vorjahr: 62 Prozent) weiterhin den größten Anteil vom Umsatz aus,
das Drogeriegeschäft lag mit 25 Prozent (Vorjahr: 24 Prozent) an zweiter
Stelle. Mit einem Umsatzanteil von 7 Prozent (Vorjahr: - Prozent) zeigte der
Vertriebskanal Food Service erfreuliches Wachstum - und dies in einer Zeit,
in der viele Sportveranstaltungen und Betriebsrestaurants aufgrund der
andauernden COVID-19-Pandemie weiterhin oder erneut mit begrenzten
Teilnehmerzahlen und Einschränkungen zu kämpfen hatten und haben. Neben der
Kooperation mit der deutschen Fluglinie Eurowings seit Mai 2022, arbeitet
Veganz seit Juni 2022 zudem mit der Foodvenience-Anbieterin Valora zusammen,
die eine Auswahl von Veganz-Snacks in Deutschland und der Schweiz an Kiosken
und Tankstellen bereitstellt. Zusätzlich zu dem bereits bestehenden Vertrag
mit der Bakerman GmbH hat das Unternehmen mit dem neu abgeschlossenen
Markenlizenzvertrag mit der Hack AG die Produktkategorie vegane Backwaren -
wie pflanzenbasierte Kuchen, Torten, Muffins und Donuts, die sodann auch im
Lebensmitteleinzelhandel und im Food Service angeboten werden - weiter
ausgebaut.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem außergewöhnlich umfangreichen
Aktionsgeschäft litt das deutsche Discountgeschäft, in dem das Unternehmen
noch keine Festlistungen hat, mit einem Umsatzanteil von 1 Prozent in den
ersten neun Monaten 2022 weiterhin überproportional (Vorjahr: 14 Prozent).
Erfreulich waren hier erste Testaktionen mit ALDI Frankreich, die im dritten
Quartal 2022 stattgefunden haben.
in Mio. Euro 9M 2022 9M 2021
Lebensmitteleinzelhandel 11,4 13,9
Drogerie 4,2 5,5
Discount 0,2 3,1
Food Service 1,2 -
Summe 17,1 22,6
Fokus auf Deutschland und Europa
Mit einem Umsatzanteil von 91 Prozent war die DACH-Region (Deutschland,
Österreich, Schweiz) auch in den ersten neun Monaten 2022 der wichtigste
Absatzmarkt (Vorjahr: 92 Prozent). Dabei blieb Deutschland mit 82 Prozent
der größte Einzelmarkt, auf dem nach wie vor der stärkste Fokus liegt
(Vorjahr: 79 Prozent). Mit 9 Prozent lag der Umsatzanteil im sonstigen
Europa leicht über Vorjahresniveau (Vorjahr: 7 Prozent), ein Bereich in dem
Veganz weiteres Potenzial sieht: Nach den Listungen unter anderem bei den
Supermarktketten AB Basilopoulos, Market In, Sklavenitis und Krhtikos in
Griechenland hat das Unternehmen zunächst Frankreich zu einem weiteren
Zielmarkt erklärt. Hier hat das Unternehmen im dritten Quartal 2022 bereits
die Testaktionen mit ALDI Frankreich durchgeführt und arbeitet am weiteren
Ausbau des Vertriebs.
in Mio. Euro 9M 2022 9M 2021
DACH 15,5 20,8
Sonstiges Europa 1,6 1,5
Sonstiges Ausland 0,0 0,2
Summe 17,1 22,6
Ergebnisentwicklung
Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG ging in den ersten neun Monaten 2022
auf 28,2 Prozent zurück (Vorjahr: 31,3 Prozent), unter anderem aufgrund von
Preiserhöhungen auf Zuliefererseite. Den verteuerten Einkauf konnte Veganz
durch eigene Preisverhandlungen auf Kundenseite teilweise kompensieren. Bei
leicht gestiegenen Marketingkosten in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6
Mio. Euro) sanken EBITDA und EBIT, neben dem Umsatzrückgang im Wesentlichen
aufgrund der gestiegenen Kosten für den im Vorjahresvergleich
zwischenzeitlich deutlich erweiterten Vertriebsaußendienst, auf -8,7 Mio.
Euro (Vorjahr: -4,6 Mio. Euro) und
-9,5 Mio. Euro (Vorjahr: -5,4 Mio. Euro). Der Periodenfehlbetrag betrug 9,9
Mio. Euro (Vorjahr: Periodenfehlbetrag von 6,2 Mio. Euro). Nettoliquidität
und Eigenkapitalquote lagen zum 30. September 2022 bei 4,1 Mio. Euro (31.
Dezember 2021: 16,2 Mio. Euro) und 43,6 Prozent (31. Dezember 2021: 53,3
Prozent).
Dritte Produktionsstätte eröffnet
Neben der ersten Produktionsstätte für Käsealternativen im Herzen Berlins,
die sich auf die Herstellung von veganem Camembert auf Cashewbasis
fokussiert, und der Produktion in Neubrandenburg, in der Veganz seit Juni
2022 den Veganz "Räucherlaxs", eine nachhaltige Fischalternative auf
Algenbasis, herstellt, hat das Unternehmen am 4. Oktober 2022 die dritte
eigene Produktionsstätte, im österreichischen Spielberg, eröffnet. Da die
Nachfrage aus dem Handel und von Konsument:innen nach dem "Cashewbert" die
Kapazitäten der bereits 2020 eröffneten Produktion in Berlin überstieg, wird
die Käsealternative nun an einem weiteren Produktionsstandort hergestellt,
um von dort aus vor allem die Nachfrage der Handelspartner in Österreich,
der Schweiz, Italien und Slowenien zu bedienen.
Maßnahmenpaket erweitert
Um dem veränderten Marktumfeld Rechnung zu tragen, hatte Veganz zunächst
drei wesentliche Maßnahmen auf den Weg gebracht - den Stopp der
Investitionen für den Aufbau der geplanten Veganz Food Factory am Standort
Werder (Havel), die Reduzierung der Vertriebsaußendienstmitarbeiter:innen
sowie die Verringerung der geplanten Marketingaktivitäten und -kosten.
Parallel zum kontinuierlichen Ausbau kleinerer, temporärer
Produktionsstätten für die Eigenproduktion der Fleisch-, Fisch-, Käse- und
Eialternativen, ist die Gesellschaft in Verhandlungen für einen geeigneten
Standort im Bundesland Brandenburg, um dort die abgeschlossene
Produktionsplanung für die Veganz Food Factory unter neuen Rahmenbedingungen
umzusetzen.
Die Anzahl der Vertriebsaußendienstmitarbeiter:innen lag am 30. September
2022 bei 34 (Vorjahr: 47) und wird sich bis April 2023 schrittweise weiter
auf etwa 20 Mitarbeiter:innen verringern.
Die Marketingaktivitäten wurden im Wesentlichen auf gezielte
Online-Marketingmaßnahmen reduziert, um die definierte Kernzielgruppe zu
erreichen. Umfangreiche Kampagnen mit hohen Streuverlusten wurden
ausgesetzt.
Zur Identifizierung weiterer Optimierungspotentiale hat Veganz darüber
hinaus ein Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm aufgesetzt.
Erforderliche Verbesserungen der unternehmensweiten Strukturen und Prozesse
sowie Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit
sollen hier sukzessive und fokussiert umgesetzt werden.
In einem weiteren Schritt hat sich das Unternehmen daher aus Rentabilitäts-
und Effizienzgründen dafür entschieden, dass Filialgeschäft der Veganz
Retail Berlin GmbH & Co. KG deutlich zu reduzieren: Von den drei bestehenden
Veganz-Filialen in Berlin werden bis Anfang des Jahres 2023 zwei
geschlossen. Bestehen bleibt ausschließlich die weiterhin gut frequentierte
Filiale am Stammhaus in der Warschauer Straße.
"Die Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld sind weiterhin groß. Deshalb
nutzen wir unsere Agilität als vergleichsweise kleines Unternehmen, um
nötige Maßnahmen schnell und konsequent in die Wege zu leiten und umzusetzen
- auch wenn es manchmal weh tut", sagt Jan Bredack, Gründer und CEO der
Veganz Group AG. "Absolute Priorität hat für uns, mit weiteren liquiditäts-
und effizienzsteigernden Maßnahmen die erforderlichen Schritte zu gehen, um
unsere operative Leistungsfähigkeit langfristig und nachhaltig zu stärken
und den Unternehmenswert zu steigern."
Ausblick 2022 bestätigt
In Abhängigkeit von den makroökonomischen Rahmenbedingungen erwartet Veganz
für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin sowohl auf Gruppenebene als auch auf
Einzelgesellschaftsebene der Veganz Group AG einen deutlichen Umsatzrückgang
(Vorjahr: 33,5 Mio. Euro bzw. 30,4 Mio. Euro) sowie ein gegenüber dem
Vorjahr leicht verringertes EBITDA (Vorjahr: -9,8 Mio. Euro). Aufgrund der
angepassten Marketingaktivitäten rechnet die Gesellschaft nicht mehr mit
einem allgemeinen, sondern mit einem zielgruppenspezifischen Ausbau der
Markenbekanntheit im Geschäftsjahr 2022.
in Mio. Euro Veganz Group AG Veganz-Konzern
9M 2022 9M 2021 9M 2022 9M 2021
Umsatz 17,1 22,6 18,7 24,5
Bereinigtes EBITDA -8,4 -3,4 -8,6 -3,4
Einmalaufwendungen 0,3 1,2 0,3 1,2
EBITDA -8,7 -4,6 -9,0 -4,6
Periodenfehlbetrag -9,9 -6,2 -10,2 -6,3
Rohertragsmarge 28,2 % 31,3 %
Nettoliquidität1 4,1 16,22
Eigenkapitalquote 43,6 % 53,3 %2
1 Inkl. langfristiger Finanzverbindlichkeiten, d.h. 10 Mio. Euro Anleihe
fällig Februar 2025 und 2 Mio. Euro Crowd Funding fällig Dezember 2023
2 Zum 31. Dezember 2021
Über die Veganz Group AG
Veganz ( veganz.de) - Gut für dich, besser für alle - ist die Marke für
pflanzenbasierte Lebensmittel. Gegründet 2011 in Berlin, wurde Veganz als
europäische vegane Supermarktkette bekannt. Mit einer bunten und
lebensbejahenden Unternehmensphilosophie gelang es Veganz, die vegane Nische
aufzubrechen und den pflanzlichen Ernährungstrend auf dem Markt zu
etablieren. Das aktuelle Produktportfolio umfasst Produkte vom Frühstück bis
zum Abendbrot und ist in mehr als der Hälfte der europäischen Länder in über
22.000 Points of Sale (POS) weltweit erhältlich. Daneben wird das
Veganz-Produktportfolio kontinuierlich durch hochwertige, innovative Artikel
optimiert und die nachhaltige Wertschöpfungskette stetig verbessert. Für
dieses Engagement wurde Veganz in einem Handelsblatt-Ranking 2021 zur
innovativsten Lebensmittelmarke Deutschlands gewählt.
Kontakt:
Veganz Group AG
Vanina Hoffmann
Head of Investor Relations
T: +49 (0)170 6837016
vanina.hoffmann@veganz.de
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Internet: https://veganz.de/
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