FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gestiegen. Die Protestwelle in China habe die Risikofreude der Anleger gedämpft und für mehr Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Papieren wie Bundesanleihen gesorgt, hieß es von Marktbeobachtern. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
In den vergangenen Tagen ist es in China zu den größten Demonstrationen seit Jahrzehnten gekommen. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten bis in die Nacht zum Montag an. Der Unmut richtet sich gegen die strikten Maßnahmen der chinesischen Null-Covid-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne.
"Die Proteste in China gegen die Covid-Restriktionen sowie die verschärften Sanktionen der USA gegen die chinesischen Technologieunternehmen Huawei und ZTE lassen die Risikowahrnehmung zum Wochenstart zunehmen", schreiben Anleiheexperten der Dekabank in einem Marktkommentar. Ihrer Einschätzung nach könnten sich die Ereignisse zu einer Belastung für die globalen Lieferketten entwickeln und damit die Weltwirtschaft insgesamt bremsen.
Konjunkturdaten dürften zum Wochenauftakt hingegen kaum für neue Impulse am deutschen Rentenmarkt sorgen. Im Tagesverlauf werden nur wenige wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Erst im weiteren Verlauf der Woche stehen Preisdaten aus der Eurozone und der US-Arbeitsmarktbericht auf dem Programm, die wegen der hohen Bedeutung für die Geldpolitik starke Impulse an den Finanzmärkten setzen dürften./jkr/mis