FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind am Freitag nach einem robusten US-Arbeitsmarktbericht deutlich gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Der Arbeitsmarkt in den USA entwickelt sich nach wie vor äußerst robust. Im November wurden nicht nur mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Auch die Lohnentwicklung zeigt klar nach oben und sorgt so für zusätzliche Inflationsgefahren. Die Daten dürften daher auch von der US-Notenbank genau beobachtet werden.
"Ein in den letzten Monaten konstant hohes Tempo beim Stellenaufbau und ein offenbar wieder zunehmender Druck bei den Löhnen erlauben es noch nicht, Entwarnung am Arbeitsmarkt zu geben", schreiben die Ökonomen der Commerzbank. Die US-Notenbank dürfte daher weiter die Zinsen anheben. Man erwarte im Dezember zwar mit 0,50 Prozentpunkten einen kleineren Zinsschritt als zuletzt. "Dies heißt aber nicht, dass dann der Zinsgipfel schon erreicht ist", schreiben die Ökonomen. "Die Fed wird ihre Leitzinsen auch im nächsten Jahr weiter erhöhen, um eine Abkühlung am Arbeitsmarkt zu erzwingen."
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht hatten die Anleihekurse noch zugelegt. In der Eurozone verstärken sich die Signale für einen nachlassenden Preisdruck. So hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise im Oktober im Jahresvergleich auf hohem Niveau merklich abgeschwächt. Im Vergleich zum Vormonat sanken sie sogar. Grund waren vor allem die im Monatsvergleich gesunkenen Energiepreise. In Deutschland war die Entwicklung bei den Einfuhrpreisen ähnlich.
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte im Dezember auf den nachlassenden Preisdruck mit einer weniger deutlichen Zinserhöhung als zuletzt reagieren. Die Finanzmarktakteure sind sich noch uneins, ob die EZB den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte oder erneut um 0,75 Punkte erhöhen wird./jsl/jha/