MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dieses Jahr zieht es deutlich mehr junge Menschen zum Weihnachtsshopping in die Innenstädte als vor Corona. Ihr Anteil an den Besuchern der zentralen Fußgängerzonen von zehn großen deutschen Städten lag am zweiten und dritten Adventssamstag deutlich über den Vergleichswerten aus dem Jahr 2019, wie eine Analyse von Handydaten von O2 Telefonica
Auch insgesamt stieg die Besucherzahl deutlich. Im Vergleich zu 2021
- als teilweise noch strenge Corona-Maßnahmen galten - ging es um
knapp 28 Prozent nach oben. Sogar der Vor-Corona-Wert wurde minimal übertroffen. Bei den durchschnittlichen Aufenthaltsdauern zeigten sich dagegen keine deutlichen Veränderungen.
"Man kann getrost davon sprechen, dass sich das Besucheraufkommen wieder auf dem Niveau von vor Covid-Zeiten bewegt" sagte Michael Cik, Gründer des Unternehmens Invenium, das die Daten für O2 Telefonica ausgewertet hat. "Auch die internationalen Besucherzahlen wachsen, wenngleich nicht so stark. So ist in München ein massiver Anstieg an internationalen Besuchern zu sehen."
Im Einzelnen wurden für die Analyse anonymisierte und aggregierte Daten verwendet, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen. Sie stammten aus Hannover, Karlsruhe, München, Wiesbaden, Stuttgart, Bremen, Düsseldorf, Köln, Dortmund und Frankfurt. Auswahlkriterium für die Städte war dabei unter anderem, dass es eine zentrale Fußgängerzone gibt.
"Das Weihnachtsgeschäft zeigte zuletzt steigende Tendenz", heißt es vom Handelsverband Deutschland (HDE). "Die stärksten Tage liegen aber sicher noch vor uns", betont Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: "Der Einzelhandel hofft insbesondere kommenden Samstag auf weiter steigende Kundenfrequenzen und Umsätze in den Innenstädten. Erfahrungsgemäß sind auch die letzten Tage vor Heiligabend und besonders zwischen den Jahren noch einmal sehr umsatzstark."
Trotz aller schwierigen Rahmenbedingungen mache die zuletzt leicht steigende Konsumlaune Hoffnung, sagte Genth. "Insgesamt wird im Weihnachtsgeschäft 2022 am Ende aber wohl ein preisbereinigtes Minus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr stehen."/ruc/DP/zb