FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat am Freitag ihr Kursziel für die Morphosys-Aktie
Sharma begründete sein neues Anlageurteil mit wirtschaftlichen Herausforderungen und fehlenden Kurstreibern. Der Hoffnungsträger Ganenerumab bei Alzheimer habe die Erwartungen nicht erfüllt. Die primären Endpunkte in den Graduate-I- und II-Studien seien verfehlt worden, schrieb er.
Damit konzentriere sich zumindest kurzfristig alles auf das Medikament Monjuvi. Doch auch wenn dieses Mittel seinen Worten nach "ein vernünftiges klinisches Profil aufweist", es also verträglich und damit als Kombinationstherapie geeignet ist, habe es seit seiner Markteinführung im Jahr 2020 dennoch die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten (Konsens) stets verfehlt.
Mehrfach habe Morphosys daher die Prognosen gekappt und zuletzt eingeräumt, dass Ärzte wirksameren Behandlungsoptionen den Vorzug gäben. Da sich der Wettbewerb verschärfen dürfte, sieht Sharma daher weiterhin Risiken für die Konsensschätzungen zu Monjuvi.
Da außerdem der Medikamentenkandidat Otilimab ein Misserfolg gewesen sei, sehe nun die Pipeline des biopharmazeutischen Unternehmens dünn aus, resümierte der Analyst. Entsprechend monierte er: Tulmimetostat sei noch in einem zu frühen Entwicklungsstadium, um ein Hoffnungsträger zu sein. Und das am weitesten fortgeschrittene Produkt in der Pipeline, Pelabresib gegen Myelofibrose, mache "in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld einen relativ undifferenzierten Eindruck".
Für Monjuvi senkte Sharma seine Umsatzschätzungen daher und nahm Otilimab und Gantenerumab aus seinem Bewertungsmodell heraus. All dies sowie weitere Modellanpassungen seien der Grund für sein nur noch auf 12 Euro lautendes Kursziel, schrieb er.
In anderen Werten der Branche sieht er nun bessere Chancen und senkte auch angesichts des vergleichsweise unattraktiven Renditepotenzials der Morphosys-Aktie seine Anlageempfehlung auf "Sell".
Die zahlreichen Probleme setzen dem Morphosys-Aktienkurs seit fast drei Jahren stark zu. Seit dem Mehrjahreshoch von gut 146 Euro im Januar 2020 haben die Papiere mittlerweile mehr als 90 Prozent an Wert verloren./ck/bek/mis