FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag an ihre Vortagesverluste angeknüpft und sind deutlich gefallen. Im Mittagshandel fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Für Belastung sorgten am Vormittag besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex verbesserte sich im Dezember überraschend stark. Allerdings signalisiert er weiterhin eine Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität. Commerzbank-Ökonom Christoph Weil warnte davor, sich zu früh zu freuen. "Das wirtschaftliche Umfeld hat sich spürbar eingetrübt", heißt es in einem Kommentar. Er verweist auf die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Energiepreisschock. Viele Unternehmen hätten bereits begonnen, ihre Produktion herunterzufahren.
Nach wie vor belastet die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in der Eurozone die Kurse. Am Vortag hatte die EZB steigende Leitzinsen für das kommende Jahr signalisiert. Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde deuten darauf hin, dass die Notenbank die Zinsen stärker erhöhen wird, als bisher am Markt erwartet worden war. Zudem ist auch die Jahresinflationsrate für die Eurozone im November mit 10,1 Prozent etwas höher ausgefallen als in einer vorherigen Schätzung ermittelt./jsl/jkr/jha/