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Deutsche Anleihen: Kurse geraten erneut unter Druck

19.12.2022
um 17:54 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen standen am Montag erneut unter Druck. Am Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,25 Prozent auf 137,09 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,21 Prozent. Das ist der höchste Stand seit gut einem Monat. Auch in den anderen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu

Die Geldpolitik belastet die Anleihekurse. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed haben weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. Zu Wochenbeginn wurde die Linie von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bestätigt: "Wir müssen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Zinssätze in einem ähnlichen Tempo wie bei der letzten Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte zu erhöhen", sagte der Spanier in Madrid. Ähnliche Bemerkungen kamen von den nationalen Notenbankchefs Litauens und der Slowakei, Gediminas Simkus und Peter Kazimir.

Das Szenario steigender Leitzinsen wurde am Montag von soliden Konjunkturdaten aus Deutschland untermauert. Deutschlands wichtigstes Wirtschaftsbarometer, das Ifo-Geschäftsklima, stieg im Dezember den dritten Monat in Folge. Die Verbesserung fiel auch stärker aus als von Volkswirten erwartet. "Das Jahr endet versöhnlich", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "In Anbetracht der vom ifo-Index noch immer angezeigten Rezession mag sich dies merkwürdig anhören, doch wenn man bedenkt, welch Horror-Szenarien bis vor kurzem noch im Raum standen, endet das Jahr glimpflich."/jsl/he

LS - Bund

WKN 965264 ISIN DE0009652644