BAKU (dpa-AFX) - Die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan im Südkaukasus hat die vor Monaten vereinbarte Lieferung von rund 12 Milliarden Kubikmetern Gas in diesem Jahr an die EU bekräftigt. Aserbaidschan werde 2023 insgesamt 24 Milliarden Kubikmeter Gas exportieren - die Hälfte davon nach Europa, sagte Präsident Ilham Aliyev am Dienstag im aserbaidschanischen Fernsehen. Bislang wurden jährlich rund 8,1 Milliarden Kubikmeter geliefert.
Im vergangenen Juli hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Aliyev eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, damit die EU sich wegen des von Moskau begonnenen Angriffskriegs in der Ukraine von Energielieferungen aus Russland lösen kann. Ab 2027 sollen demnach jährlich mindestens 20 Milliarden Kubikmeter fließen. Unter anderem angesichts von Aserbaidschans autoritärer politischer Führung und Angriffen auf das Nachbarland Armenien im vergangenen Herbst gab es nach der Vereinbarung allerdings auch Kritik.
Im vergangenen Jahr exportierte Aserbaidschan Aliyevs Aussagen zufolge insgesamt 22 Milliarden Kubikmeter Gas ins Ausland. Zugleich habe sein Land für den Eigenbedarf 200 bis 300 Millionen Kubikmeter vom russischen Staatskonzern Gazprom