BRUNSBÜTTEL (dpa-AFX) - Ein schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) soll am Freitag (ab 10.45 Uhr) in Brunsbüttel eintreffen. An der Elbmündung entsteht damit das dritte schwimmende LNG-Terminal in Deutschland. Im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern haben die Terminalschiffe bereits festgemacht. Auf der niedersächsischen Elbseite in Stade wird gerade mit den ersten Arbeiten begonnen.
Zur Begrüßung des Terminalschiffs "Höegh Gannet" werden Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne), RWE
"Die Ankunft des LNG-Tankers in Brunsbüttel ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zu einer sicheren Energieversorgung ohne russisches Kriegsgas", sagte Goldschmidt. "Staat, Wirtschaft und Behörden haben Handlungsfähigkeit bewiesen, so dass nun drei schwimmende Flüssiggas-Terminals in Deutschland in Betrieb gehen. Das ist eine gute Nachricht für die Versorgungssicherheit unseres Landes."
Die "Höegh Gannet" soll in Brunsbüttel zunächst Flüssiggas aufnehmen und wieder in den gasförmigen Zustand umwandeln, um es in die Leitungen zu transportieren, bevor das feste Terminal arbeitsfähig sein wird. Dort sollen im laufenden Jahr mit Hilfe des Spezialschiffs 3,5 Milliarden Kubikmeter Gas in das Netz eingespeist werden und ab Fertigstellung einer langen Anbindungsleitung 7,5 Milliarden. Das stationäre Terminal soll 2026 fertig sein.
Goldschmidt fordert eine Vorbereitung des künftigen festen LNG-Terminals für sogenannte grüne Gase. Die Bundesregierung müsse die gesetzlichen Anforderungen schaffen, dass eine schnelle Umrüstung auf eine klimaneutrale Nutzung möglich sei. Damit später auch Ammoniak umgeschlagen werden könne, müssten neben der vom Betreiber geplanten Verstärkung der Tank-Fundamente von vornherein auch die Tanks selbst so geplant und gebaut werden, dass sie grüne Gase aufnehmen können.
Ammoniak spielt bei der künftigen Umstellung auf eine Energieversorgung auf Basis von Wasserstoff eine Rolle. Wasserstoff soll künftig mit Strom aus regenerativen Quellen erzeugt werden. Die aus Wasserstoff und Stickstoff bestehende Verbindung Ammoniak ist beim Transport leichter zu handhaben als Wasserstoff, stellt aber höhere Ansprüche an die Infrastruktur als LNG./moe/DP/stk