FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte in Davos ihre Linie, die Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation weiter signifikant zu straffen. "Kurs zu halten, ist mein geldpolitisches Mantra", sagte die Französin während einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum. Ähnlich hatten sich zuletzt andere EZB-Vertreter geäußert, wohingegen ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zur Wochenmitte Zweifel an der Entschlossenheit der EZB genährt hatte.
Am Freitag standen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Erzeugerpreisdaten aus Deutschland bestätigten den jüngsten Abwärtstrend der Jahresrate. Es war der dritte Rückgang in Folge. Im Dezember stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 21,6 Prozent. Im August und September waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit einer Rekordrate von 45,8 Prozent gestiegen. Der Abwärtstrend dürfte sich mit Zeitverzögerung auch auf die Verbraucherpreise auswirken.
Unter Druck stand der japanische Yen, der gegenüber dem US-Dollar und dem Euro um mehr als ein Prozent nachgab. Hintergrund dürfte die Geldpolitik der japanischen Notenbank sein, die trotz anziehender Teuerung ihre Geldpolitik nicht strafft. Nach Daten vom Freitag ist die Kerninflation, die für die japanische Geldpolitik entscheidend ist, im Dezember mit 4,0 Prozent auf den höchsten Stand seit gut vier Jahrzehnten gestiegen. Die Bank of Japan erachtet den Anstieg jedoch nicht als dauerhaft.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87600 (0,87648) britische Pfund, 140,86 (139,02) japanische Yen und 0,9962 (0,9921) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1927 Dollar gehandelt. Das waren etwa 4 Dollar weniger als am Vortag./jsl/mis