MAGDEBURG (dpa-AFX) - Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) blickt weiter optimistisch auf die geplante Ansiedlung des US- Chipherstellers Intel
Im März 2022 hatte Intel bekannt gegeben, dass in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen.
Intel hatte kürzlich betont, man stehe zu den Investitionsplänen und 2024 als mögliches Jahr für den Baustart genannt. Zudem rückte das Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Magdeburg in den Fokus. Es geht um die Energie- und Baukosten sowie um Personal. Intel-Vorstand Keyvan Esfarjani sagte in einem Interview "Zeit online": "Deutschland hat seine eigenen Experten dafür, die wissen, wie man die Energiepreise wieder auf unter 6 bis 8 Cent bekommt. Ich kann nur sagen: Eine Chipfabrik mit Strompreisen von 50 Cent (je Kilowattstunde) ist definitiv nicht wettbewerbsfähig."
Wirtschaftsminister Schulze bezeichnete die Forderung als verständlich. "Intel braucht Planungssicherheit. Und in vielen Regionen der Welt ist Energie deutlich günstiger." In einer Taskforce in Berlin würden die Fragen diskutiert. "Bei den Energiekosten sind wir auf einem guten Weg. Ich denke, dass ein Preis von um die zehn Cent machbar ist", so der Minister.
Er betonte, dass er dankbar sei, dass der Bund die Investition mit 6,8 Milliarden Euro fördern wolle. "Über ein noch höheres Volumen reden wir derzeit nicht - wir sprechen vielmehr darüber, wie wir künftig anfallende Kosten reduzieren können." Intel sei stark an erneuerbaren Energien interessiert, deshalb sei der Bau großer Windkraftanlagen in Sachsen-Anhalt ein Thema. "Ein weiteres Thema ist ein Energiekonsortium, mit dem Intel langfristig direkte Lieferverträge zu guten Konditionen vereinbaren kann." Mit Blick auf die Baukosten sagte Schulze, niemand wisse, wohin sie sich entwickelten.
Wirtschaftsminister Schulze hob zudem die geplante verstärkte Fachkräftegewinnung hervor. Den Fachleuten aus der ganzen Welt und ihren Familien sollten beste Startbedingungen geboten werden. "Sachsen-Anhalt muss sich zu einem Top-Land in der internationalen Akquise entwickeln", das gelte auch mit Blick auf andere Unternehmensansiedlungen. "Sachsen-Anhalt braucht Zehntausende Arbeitskräfte in allen Qualifikationsniveaus."/dh/DP/jha