SEATTLE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Online-Händler Amazon
Viel Geld musste Amazon ausgerechnet wegen Sparmaßnahmen wie der Schließung unprofitabler Ladengeschäfte und einer großen Kündigungswelle aufwenden. Was langfristig die Kosten senken soll, verursachte zunächst welche. Laut Finanzvorstand Brian Olsavsky schlugen Abfindungen mit 640 Millionen Dollar negativ zu Buche. Nach einer Einstellungsoffensive wegen des Bestellbooms zu Beginn der Pandemie verringerte Amazon seine Beschäftigtenzahl angesichts der schwierigen Wirtschaftslage wieder stark. Anfang Januar gab Konzernchef Andy Jassy den Abbau von mehr als 18 000 Jobs bekannt.
Das Nettoergebnis betrug im vierten Quartal sogar nur 278 Millionen Dollar. Das lag jedoch vor allem an einer Wertkorrektur der Beteiligung am kriselnden Elektroautobauer Rivian
Der Boom der Sparte, die wegen ihrer hohen Gewinnspannen als Profitzentrum des Konzerns gilt, lässt weiter nach. Die Cloud-Plattform AWS, die vielen anderen Unternehmen Speicherplatz und Anwendungen im Internet bietet, schaffte im vierten Quartal nur noch ein Umsatzwachstum um 20 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar - weniger als an der Wall Street angenommen. Im vorherigen Vierteljahr hatten die Einnahmen hier noch um 27 Prozent zugelegt und selbst das war im längerfristigen Vergleich schon eine deutliche Abschwächung gewesen. Amazons Finanzvorstand Olsavsky stellte Investoren auf ein in den kommenden Quartalen noch weiter sinkendes Cloud-Wachstum ein./hbr/DP/mis