BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Modehändler Zalando
Zalando-Aktien weiteten ihre Verluste auf die Nachrichten hin aus und fielen am frühen Nachmittag als einer der schwächsten Werte im Dax um 2,41 Prozent auf 38,89 Euro.
Zalando erlebte durch die Corona-Pandemie außerordentlich positive Jahre: Der Onlinehandel boomte, gleichzeitig sparten die Verbraucher an anderer Stelle, weil sie zum Beispiel nicht mehr in Restaurants oder Bars gehen konnten. Die Jahre 2020 und 2021 hätten für Zalando durch "den starken pandemischen Rückenwind" ein "außergewöhnliches Wachstum" gebracht, schrieben die Zalando-Chefs.
Seit der Normalisierung des öffentlichen Lebens haben sich Wachstum und vor allem die Kauflaune aber deutlich abgeschwächt. Die Inflation führte zudem zu hohen Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten - Kleidung bestellen wurde zweitrangig oder war angesichts der Kostenexplosionen bei Strom und Gas für viele nicht mehr möglich.
Bereits Ende Juni senkte der Dax
"In den letzten Jahren haben sich einige Teile unseres Unternehmens zu sehr vergrößert, und wir haben ein gewisses Maß an Komplexität in unsere Organisation eingebracht, was unsere Fähigkeit, schnell zu handeln, beeinträchtigt", heißt es im Brief an die Mitarbeiter. Die Geschäftsführung erkenne an, dass das Unternehmen noch nicht da sei, "wo wir sein müssen - und deswegen müssen wir noch entschlossener handeln". Der Stellenabbau sei ein "harter, aber notwendiger Schritt", um sich bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Zalando hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Millionen aktive Kunden innerhalb von zwölf Monaten in 25 Märkten. Zwischen Juli und September stieg die Zahl der Bestellungen auf 58,5 Millionen. Der Umsatz stieg im dritten Quartal 2022 um knapp drei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 9,8 Millionen auf 13,5 Millionen Euro. Unter dem Strich weitete der Konzern seinen Verlust allerdings aus - von 8,4 Millionen auf 35,4 Millionen Euro. Die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2022 sollen am 7. März vorgestellt werden./nif/DP/nas