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Kreise: Belgien gibt weitere Analyse zu Atomkraftwerken in Auftrag

06.03.2023
um 16:58 Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Belgiens Regierung hat eine Untersuchung zur sicheren Versorgung des Landes mit Atomstrom in Auftrag gegeben. Konkret geht es darum, ob zwei Reaktoren, die eigentlich vorübergehend für ein gutes Jahr für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden sollten, bis 2035 ununterbrochen angeschaltet bleiben können. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. Die Prüfung soll demnach vom Netzbetreiber Elia und dem Betreiber der beiden belgischen Kernkraftwerke, Engie , vorgenommen werden. Einer der Reaktoren gehört zum Atomkraftwerk Tihange, das etwa 60 Kilometer von Aachen in Nordrhein-Westfalen entfernt liegt.

Der andere Reaktor ist Teil des Kernkraftwerks Doel nahe der Stadt Antwerpen. Ursprünglich war geplant, alle belgischen Kernkraftwerke bis 2025 vom Netz zu nehmen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der gestiegenen Energiepreise sollten die Reaktoren Tihange 3 und Doel 4 nun jedoch bis 2035 weiterlaufen, um die Energieversorgung zu sichern. Der Netzbetreiber Elia hatte für die Winter 2025-2026 und 2026-2027 vor einem potenziellen Engpass in der Stromversorgung gewarnt. Daher sei eine zusätzliche Versorgung mit Atomstrom erforderlich, berichtete Belga.

Belgien verfügt in den zwei Kernkraftwerken über insgesamt sieben Reaktoren - zwei wurden allerdings in den vergangenen Monaten bereits vom Netz genommen. Schon im Februar hatte die belgische Regierung eine Prüfung in Auftrag gegeben, ob die drei ältesten Atomreaktoren des Landes zwei weitere Jahre bis 2027 betrieben werden können. Damit sollte die Wartungszeit - unter anderem der Winter 2025-2026 - der anderen Reaktoren überbrückt werden.

In Deutschland sorgen die belgischen Atommeiler aus den 1970er und 1980er Jahren immer wieder für Diskussionen. So wurden bei Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Die Stadt Aachen und die Bundesregierung haben deswegen in der Vergangenheit wiederholt gefordert, die AKW stillzulegen./red/DP/stw

Engie S.A.

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