WALLDORF (dpa-AFX) - Der neue SAP
Zudem wolle er die Kosten stark in den Blick nehmen. "Kosten sind mir wichtig. Ich finde es immer gefährlich, wenn man sagt, wir sind ein rein umsatzbasiertes Geschäft und Kosten spielen keine Rolle. Dazu ist der Wettbewerbsdruck eben in jeder Industrie einfach zu hoch", sagte der Manager, der vor kurzem die Nachfolge des langjährigen Amtsinhabers Luka Mucic antrat. "Es ist wie Zähneputzen, da muss man ständig dran arbeiten, um entsprechende Produktivität zu fördern."
In den kommenden Wochen will Asam sich in den Konzern einarbeiten und das Produktportfolio kennenlernen. "Meine Philosophie ist an der Stelle ganz klar, tief ins operative Geschäft einzutauchen. Es gehört auch zum Job des Finanzchefs zu entscheiden, an welcher Stelle in Technologie investiert wird - und wenn man dann gar nichts von der Technologie versteht, ist das relativ schwierig."
Bei den Kennziffern, die zur Steuerung des Unternehmens verwendet werden, habe er "nichts Exotisches vor", sagte Asam. Die vom Management um Vorstandschef Christian Klein in Aussicht gestellte Erhöhung der Mittelfristziele des Konzerns braucht ihm zufolge allerdings noch Zeit. Es sei eine Priorität von ihm, sich hierzu in den ersten Wochen ein Bild zu verschaffen, sagte Asam. Es erhöhe die Komplexität, dass der US-Marktforscher Qualtrics
Dass Qualtrics nach der Ankündigung des milliardenschweren Verkaufs jetzt als aufzugebender Geschäftsbereich geführt werde, habe unterschiedliche Effekte auf Umsatz und Gewinn, sagte Asams Vorgänger Luka Mucic. Obwohl Qualtrics mittlerweile profitabel sei, habe der US-Marktforscher noch die Gewinne von SAP verwässert. Insbesondere wegen des hohen Anteils von Qualtrics an den Kosten für aktienbasierte Vergütung des Konzerns werde SAP "eine nicht ganz unerhebliche Entlastung erzielen", so Mucic.
Asam ist studierter Maschinenbauer und 1969 geboren. Seit 2019 war er Finanzchef beim europäischen Flugzeughersteller Airbus, davor in gleicher Funktion beim Halbleiterhersteller Infineon