FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Euro-Währungshüter stemmten sich mit der sechsten Zinserhöhung in Folge gegen die nach wie vor hohe Teuerung im gemeinsamen Währungsraum. Die Europäische Zentralbank hob den Leitzins erneut um 0,50 Prozentpunkte an.
Viele Volkswirte hatten damit gerechnet, dass die EZB an dem in Aussicht gestellten kräftigen Zinsschritt festhält, trotz der Unsicherheit im Bankensektor nach dem Kollaps mehrerer kleinerer US-Banken und Sorgen um die Schweizer Großbank Credit Suisse
Mittlerweile hat sich die Lagen an den Finanzmärkten wieder beruhigt, nachdem sich die Credit Suisse über die Schweizer Notenbank Kredite von bis zu 50 Milliarden Franken gesichert hatte. Die EZB betonte: "Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig: Kapital- und Liquiditätspositionen sind solide."
Analysten lobten den Zinsschritt der Europäischen Zentralbank: "Die EZB hält Kurs, das ist richtig und gut, denn jedes Zucken wäre ihr als Schwäche ausgelegt worden", schrieb etwa Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Michael Heise, Chefökonom vom Vermögensverwalter HQ Trust ergänzte: "Dass die Europäische Zentralbank trotz der aktuellen Finanzmarktturbulenzen an der im Februar in Aussicht gestellten Zinserhöhung keine Abstriche macht, zeigt, dass sie der Preisstabilität klare Priorität gibt und darin eine unabdingbare Voraussetzung für stetiges Wachstum und stabile Finanzmärkte sieht."
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87820 (0,87243) britische Pfund, 140,18 (139,51) japanische Yen und 0,9820 (0,9727) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1914 Dollar gehandelt. Das waren etwa vier Dollar weniger als am Mittwoch./la/jsl/jha/