BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia
"Wir erwarten auf der Ertragsseite weiterhin eine stabile Entwicklung", sagte Unternehmenschef Rolf Buch. Allerdings müsse das Unternehmen die Balance finden zwischen zwei unterschiedlichen Erwartungshaltungen seiner Eigentümer. Eine Gruppe von Aktionären wünsche sich Dividendenkontiunität, eine andere fordere besondere Kapitaldisziplin. Beides sei gleichermaßen wichtig. "Wir sind überzeugt, dass unser Vorschlag angemessen ist", fügte er hinzu. Grundsätzlich würden aber Vorstand und Aufsichtsrat an der Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von circa 70 Prozent des FFO nach Minderheiten festhalten.
Derzeit erschweren steigende Zinsen und die Inflation massiv das Umfeld für die stark kreditfinanzierte Immobilienbranche. Die Konkurrenten TAG Immobilien
"Die Folgen dieses schrecklichen Krieges in Europa haben dazu geführt, dass die Notenbanken weltweit die Zinsen in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit erhöht haben", erläuterte Buch. Dies wirke sich auch auf einige der Kennzahlen des Unternehmens aus. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen weiterhin vorsichtig.
Die Nachfrage nach Wohnungen werde auch 2023 steigen, das Marktumfeld bleibe aber herausfordernd, sagte Buch. Im laufenden Jahr sollen die Segmenterlöse auf 6,40 bis 7,20 Milliarden Euro steigen. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) peilt das Management 2,60 bis 2,85 Milliarden Euro und für das operative Ergebnis (FFO) 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro an.
2022 legte der operative Gewinn (FFO) vor allem dank der Übernahme von Deutsche Wohnen
Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um knapp ein Fünftel auf 6,26 Milliarden Euro. Unter dem Strich wies Vonovia einen Verlust von 669 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von gut 2,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Buch begründete den Fehlbetrag mit Abschreibungen auf das Immobilienportfolio, auf das Development-Geschäft sowie auf die Pflegetochter in Höhe von insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro./mne/jha/