PARIS (dpa-AFX) - Während Deutschland auf die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke zusteuert, will die Regierung in Frankreich die Atomstromproduktion mit den bestehenden 56 Kraftwerken erhöhen. Die Regierung habe den Stromkonzern EDF
In den kommenden Jahren soll die Atomstromproduktion nach Willen der Regierung wieder auf 350 bis 380 Terawattstunden pro Jahr steigen, nachdem die Produktion 2022 auf 279 Terawattstunden und damit den niedrigsten Wert seit 30 Jahren gesunken war. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit wäre eine weitere Maßnahme zusätzlich zur geplanten Ertüchtigung der Meiler für eine Laufzeit von über 40 Jahren. Beide Schritte sollen die Atomstromproduktion bis zur Fertigstellung von sechs neuen Kraftwerken stabilisieren, mit der erst weit im kommenden Jahrzehnt gerechnet wird.
Im vergangenen Jahr hatten Korrosionsschäden zum Stillstand etlicher teils in die Jahre gekommener AKW in Frankreich geführt und das Land mitten in der Energiekrise zum verstärkten Import von Strom unter anderem aus Deutschland gezwungen. Kürzlich wurden neue Schäden durch Korrosion entdeckt, weshalb nun 320 Schweißnähte an Rohrleitungen überprüft werden. Bisher wurde nicht davon ausgegangen, dass die neuerlichen Probleme den Betrieb der AKW massiv einschränken./evs/DP/jha