FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben zu Beginn der neuen Woche weitere Kursverluste hinnehmen müssen. Bis zum Montagabend sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Schon in der vergangenen Woche waren die Anleihekurse deutlich unter Druck geraten, im Gegenzug waren die Renditen gestiegen. Auslöser waren Spekulationen auf weitere deutliche Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), nicht zuletzt aufgrund entsprechender Äußerungen aus den Reihen der EZB.
Wie die Notenbank auf der nächsten Zinssitzung Anfang Mai verfahren wird, ist gegenwärtig offen. Entsprechend äußerte sich zu Wochenbeginn Ratsmitglied Martins Kazaks aus Lettland. Es sei sowohl eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte als auch eine Straffung um 0,50 Punkte denkbar, sagte Kazaks der lettischen Nachrichtenagentur Leta. Bundesbankpräsident Joachim Nagel bekräftigte gegenüber dem Medienunternehmen "Pioneer" seine Haltung, dass die Inflation zu hoch sei und weitere Zinsanhebungen erforderlich seien.
Inflationsdaten aus Italien bestätigten am Vormittag den tendenziell abnehmenden Preisauftrieb, der allerdings ungewöhnlich stark bleibt. In den USA fielen neue Konjunkturdaten solide aus und stellten die Erwartung in Frage, wonach die dortige Zentralbank demnächst ihren Zinserhöhungskurs beenden könnte. Dies drückte die Zinsen auch in Europa nach oben./bgf/he