FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag zeitweise Verluste bis zum Abend mehr als wettgemacht und deutlich zugelegt. Zuletzt stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Ausgelöst wurde die Wende am Rentenmarkt durch Konjunkturdaten aus den USA. Die Zahl der offenen Stellen am amerikanischen Arbeitsmarkt gab auf hohem Niveau erneut deutlich nach. Die Entwicklung hilft der US-Notenbank in ihrem Kampf gegen die Inflation, da ein schwächerer Arbeitsmarkt weniger Lohndruck und damit ein geringeres Inflationsrisiko bedeutet. Entsprechend gaben die Kapitalmarktzinsen nach.
Wirtschaftsdaten aus der Eurozone fielen überwiegend schwach aus. Die Industriestimmung sank auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Geld- und Kreditdaten der Europäischen Zentralbank (EZB) enttäuschten ebenfalls. Zudem ergab eine regelmäßige Umfrage der EZB unter Banken, dass die Institute ihre Kreditvergabestandards im ersten Quartal weiter eingeschränkt haben. Die Inflation im Währungsraum stieg im April leicht an, die weniger schwankungsanfällige Kerninflation gab jedoch leicht nach.
Von den beiden Notenbanken der großen Wirtschaftsräume USA und der Eurozone werden in dieser Woche Zinsanhebungen erwartet. Danach dürften sie aber getrennte Wege gehen: Während die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Leitzinsen nach Meinung vieler Experten kaum noch weiter anheben wird, werden von der EZB weitere Erhöhungen erwartet./bgf/he