FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein gesenkter Jahresausblick wegen fallender Düngerpreise hat am Dienstag die Anleger von K+S
Weil sich viele Landwirte beim Kauf von Düngemitteln im wichtigen ersten Quartal zurückhielten, rechnet Firmenchef Burkhard Lohr 2023 nun nur noch mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 1,15 bis 1,35 Milliarden Euro. Bislang wurde ein Rückgang auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Auch beim freien Barmittelzufluss rechnet K+S nun mit weniger als bislang.
Laut Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies liegt die Markterwartung für das Ebitda mit 1,37 Milliarden Euro knapp über der neuen Zielsetzung. Ein Händler erwähnte zwar, dass dies zum Teil inflationsbedingt sei. Er monierte aber, dass der neue Ausblick von Preiserhöhungen im zweiten Halbjahr abhängig werde, für die es bislang noch keine Anzeichen gebe.
Markus Mayer von der Baader Bank erklärte, die Senkung des Ausblicks komme zwar nach den Quartalsberichten von Konkurrenten nicht überraschend, sie sollte den Kurs aber dennoch belasten. Die Entwicklung der Geschäfte im ersten Quartal habe ergebnisseitig zwar die Erwartungen übertroffen, der freie Mittelzufluss sei aber wegen Einmaleffekten deutlich hinter diesen zurückgeblieben. Um die Sondereinflüsse bereinigt, habe der Barmittelfluss die Erwartungen aber in etwa getroffen.
Der Kursrutsch am Dienstag geht einher mit der jüngsten Schwäche bei K+S. Der Aktienkurs war im April 2022 kurz nach der russischen Invasion mit den Düngerpreisen noch nach oben geschnellt bis auf 36,45 Euro, weil Russland und der Russland-Verbündete Belarus am Weltkalimarkt eine bedeutende Rolle spielen. Danach setzte aber eine ebenso schnelle Korrektur ein, die aktuell noch andauert. Der Kurs hat sich seither halbiert. Mit einem Minus von 8 Prozent im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie aktuell einer der eher wenigen Verlierer im MDax