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Greenpeace protestiert gegen Autobahnbau an der A49 in Hessen

31.05.2023
um 11:13 Uhr

SCHWALMSTADT (dpa-AFX) - Mit einer Protestaktion an einer Baustelle der A49 in Nordhessen hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Mittwoch gegen den Autobahnbau in Deutschland demonstriert. An der Aktion nahe dem nordhessischem Schwalmstadt beteiligten sich nach Greenpeace-Angaben 33 Aktivistinnen und Aktivisten. Sie hätten vor einer Baumaschine ein fünf Meter großes gelbes X als Zeichen des Widerstands "gegen weitere klimaschädliche Autobahnen" errichtet.

Die Rodungen für den Weiterbau der A49 in Nord- und Mittelhessen hatte für massive Proteste von Umwelt- und Klimaschützern gesorgt. Bei der Polizei hieß es, man sei von der betroffenen Baufirma über die Aktion informiert worden, Beamte seien auf dem Weg dorthin.

"Jeder zusätzliche Kilometer Autobahn zerstört wertvolle Natur und führt uns weiter weg von einer klimaverträglichen Mobilität", sagte Lena Donat, Greenpeace-Mobilitätsexpertin. "Wir brauchen eine Verkehrsplanung, bei der Natur und Klima nicht länger unter die Räder kommen." Statt "immer mehr Betonpisten" sei ein konsequenter Ausbau der Bahn nötig. Verkehrsminister Volker Wissing (FPD) plane derzeit knapp 1000 Kilometer an zusätzlichen Autobahnen. Geplante Neu- und Ausbauvorhaben würde nach Greenpeace-Recherchen 115 Schutzgebiete durchschneiden, so die Umweltschutzorganisation.

Die Bundesregierung hatte Anfang Mai ein Gesetzespaket für die umstrittene Beschleunigung von Verkehrsprojekten auf den Weg gebracht. Es enthält auch einen beschleunigten Um- und Ausbau bestimmter Autobahnprojekte. Sie liegen vor allem in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Nach Darstellung des Bundesverkehrsministeriums geht es beim Um- oder Ausbau bestehender Autobahnen um insgesamt 988 Kilometer, das entspreche 7,5 Prozent des Bestandsnetzes. Konkret geht es etwa um die Erweiterung von Fahrstreifen. Das Ziel: weniger Staus und flüssiger Verkehr./csc/DP/jha