FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag etwas gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die Wirtschaft der Eurozone ist zum Jahresbeginn in eine Rezession gerutscht. Laut revidierten Zahlen war das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal geschrumpft. Zuvor war noch ein leichter Anstieg ermittelt worden. Im vierten Quartal war die Wirtschaft bereits um 0,1 Prozent geschrumpft. Angesichts der deutlichen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sei auch im zweiten Quartal mit einer Schrumpfung zu rechnen, erwartet Franziska Palmas, Volkswirtin bei Capital Economics.
Im Fokus bleibt die Geldpolitik, nachdem die kanadische Notenbank zur Wochenmitte überraschend den Leitzins angehoben hatte. Die Entscheidung der kanadischen Notenbank habe das Dilemma der Entscheidungsträger deutlich gemacht, schrieb Analyst Charlie Lay von der Commerzbank. Die Geldpolitik arbeite mit langen und variablen Verzögerungen, die sich auf einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten erstrecken könnten. Die Notenbanken seien darauf bedacht, die Geldpolitik nicht zu sehr zu straffen, was das Wachstum beeinträchtigen würde. Gleichzeitig bestehe das Risiko einer verfrühten Pause angesichts des robusten Wachstums und der anhaltenden Inflation. Daraus würde sich die Notwendigkeit ergeben, die Zinserhöhungen fortzusetzen und sogar noch energischer zu handeln.
Am Nachmittag stehen noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA auf dem Programm. Die US-Notenbank beobachtet den Arbeitsmarkt genau. Der robuste Arbeitsmarkt sorgt für steigende Löhne und erschwert so den Kampf gegen die Inflation. In der kommenden Woche steht die nächste Zinsentscheidung an./jsl/jha/