FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die hohe Inflation in den USA hat sich im Mai merklich abgeschwächt. Der Inflationsdruck dürfte im weiteren Jahresverlauf nachlassen, aber über dem Zielwert der US-Notenbank Fed von zwei Prozent bleiben, erwarten die Volkswirte der Commerzbank. "Dies gilt auch, weil wir nur eine leichte Rezession erwarten, die die Arbeitslosenquote nur wenig erhöhen und damit den Lohndruck kaum dämpfen dürfte."
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der Fed von großer Bedeutung sind. Die Fed hat zuletzt die Möglichkeit einer Zinspause in Aussicht gestellt. An diesem Mittwoch werden die neuen geldpolitischen Entscheidungen veröffentlicht. Experten rechnen mit einem Stillhalten.
Die am Vormittag veröffentlichte Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bewegte den Markt kaum. Die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzmarktexperten verbesserte sich ein wenig. Insgesamt bleiben die Befragten aber pessimistisch. Gleichzeitig trübte sich die Lagebeurteilung deutlich ein. "Die Perspektive für die deutsche Wirtschaftsentwicklung bleibt getrübt", kommentierte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. "Unabhängig davon wird die EZB am Donnerstag die Leitzinsen wohl weiter erhöhen."
Etwas Belastung kam vom britischen Anleihemarkt. Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt deuten auf eine anhaltend robuste Entwicklung hin. Die Arbeitslosigkeit ging überraschend zurück, die Beschäftigung stieg in absoluten Zahlen auf Rekordniveau und die Löhne legten ohne Berücksichtigung der Inflation kräftig zu. Die britische Notenbank könnte daher unter Druck geraten, ihre bereits straffe Geldpolitik zu verschärfen - Renditen britischer Staatsanleihen legten daher merklich zu./jsl/zb