FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Freitag bis zum Mittag im Kurs leicht gestiegen. Zuletzt stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Am Anleihemarkt fanden Äußerungen von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann Beachtung. Obwohl das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) als starker Befürworter einer straffen Geldpolitik gilt, machte er den EZB-Kurs nach dem Sommer von der Datenlage abhängig. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel - ebenfalls Befürworter einer straffen Politik - wurde etwas konkreter. Nach dem Sommer müsse die EZB ihre Leitzinsen wohl weiter anheben, sagte Nagel.
Am Vortag hatte die EZB ihre Leitzinsen zum achten Mal in Folge angehoben. Präsidentin Christine Lagarde machte deutlich, dass der Kampf gegen die hohe Inflation nicht beendet sei. Sie stellte zumindest eine weitere Zinsanhebung auf der nächsten Sitzung Ende Juli in Aussicht. An den Finanzmärkten werden aktuell zwei weitere Zinsanhebungen um je 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr erwartet.
Im Gegensatz zur EZB bleibt die japanische Notenbank ihrem sehr lockeren geldpolitischen Kurs treu. Am Freitag beließ die Bank of Japan ihre Politik, mit der sie die japanischen Kapitalmarktzinsen an der Nulllinie hält, unverändert. Die Währungshüter um Notenbankchef Kazuo Ueda sind damit eine Ausnahme unter den großen Notenbanken. Viele anderen Zentralbanken haben ihre Zinsen wegen der hohen Inflation deutlich angehoben. Die japanischen Anleiherenditen liegen deshalb deutlich tiefer als in anderen Ländern./bgf/jsl/jha/