BORNHEIM (dpa-AFX) - Schlechtes Wetter zum Beginn der Gartensaison hat beim Baumarkt- und Baustoffekonzern Hornbach
Während der Umsatz im ersten Quartal, das bis Ende Mai lief, moderat sank, brach das Ergebnis weitaus stärker ein als für das Geschäftsjahr 2023/24 prognostiziert, wie die Hornbach Holding am Freitag im rheinland-pfälzischen Bornheim mitteilte. Dank des jüngsten Auftriebs und einem genauen Blick auf seine Kosten rechnet der Vorstand zwar damit, seine Ziele für 2023/24 erreichen zu können.
An der Börse sorgte der Quartalsbericht am Freitagmorgen für Auftrieb. Das im SDax
Im Vergleich zum Rekordhoch von rund 140 Euro Anfang 2022, auf das die Aktie infolge des Booms der Branche der Corona-Pandemie geklettert war, sackte der Börsenwert um etwas mehr als die Hälfte auf nur noch knapp 1,1 Milliarden Euro ab. Damit ist die Hornbach Holding, die von der Gründerfamilie kontrolliert wird, wieder in etwa so viel wert wie vor der Corona-Pandemie.
Ein Händler sprach mit Blick auf das Quartal vor dem Wochenende zwar von erneut negativen Nachrichten. Alles in allem handele es sich aber um kein weiteres Desaster.
Das Hornbach-Management verwies auf ein herausforderndes Umfeld, in dem der Konzern Marktanteile im In- und Ausland gewonnen habe. "Das ungewöhnlich kalte und regnerische Frühlingswetter in ganz Kontinentaleuropa hat unsere saisonalen Verkäufe beeinträchtigt, insbesondere im Hinblick auf die Garten- und Outdoor-Produkte", sagte Erich Harsch, Chef der Hornbach Baumarkt AG, die der größte operative Teilkonzern ist.
Der Umsatz der Mutter Hornbach Holding sank in den drei Monaten bis Ende Mai zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent auf gut 1,77 Milliarden Euro, flächenbereinigt betrug das Minus 3,2 Prozent. Auch bei der Baumarkt AG betrug das Umsatzminus 2,2 Prozent. Während die deutschen Hornbach-Baumärkte weniger erlösten, zog der Umsatz außerhalb Deutschlands leicht an. Dabei steuert das Ausland inzwischen etwas mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz der Baumarkt AG bei.
Zugleich machte dem Konzern den Angaben zufolge der anhaltend hohe Inflations- und Kostendruck zu schaffen. Nach Steuern verdiente die Hornbach Holding dadurch mit 71 Millionen Euro gut ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor.
Die Inflation und steigenden Kosten hatten dem Konzern bereits im vergangenen Jahr deutlich weniger Gewinn eingebrockt, aus demselben Grund hatte das Management im Frühjahr gedämpfte Ziele auch für das laufende Geschäftsjahr ausgegeben. Hieran hält der Vorstand weiter fest. So soll der Umsatz der Holding auf dem Vorjahresniveau von knapp 6,3 Milliarden Euro herauskommen.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) wird demnach um 5 bis 15 Prozent unter dem Vorjahreswert von gut 290 Millionen Euro erwartet. Im ersten Quartal war das Betriebsergebnis allerdings um mehr als ein Viertel auf 109 Millionen Euro geschrumpft.
In den kommenden Quartalen muss das Tempo des Ergebnisrückgangs sich also verlangsamen, will Hornbach seine Ziele erfüllen. Zuversicht schöpft das Management dabei aus der jüngsten Entwicklung: Im Mai und Juni sei das Geschäft angesichts des besseren Wetters deutlich angezogen und damit auch die Resultate, hieß es vom Konzern.
"Angesichts der steigenden Umsätze und einer Stabilisierung des Ebits im Mai sind wir weiterhin zuversichtlich, dass wir unsere Jahresprognose erreichen werden", sagte der Vorstandschef der Hornbach Management AG, Albrecht Hornbach.
Zudem mache Hornbach Fortschritte bei der Anpassung der Lagerbestände und lege weiter den Fokus auf die Kosten. Eine gewisse Unsicherheit gibt es laut Albrecht Hornbach aber doch "insbesondere im Hinblick auf die Prioritäten bei den Konsumausgaben im Sommer"./tav/zb/jha/