FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag merklich gefallen. Bis zum Mittag gab der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Der jüngste Aufwärtstrend bei den Renditen setzte sich damit fort. So stieg die Rendite dreißigjähriger Anleihen bis auf 2,701 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Januar 2014.
Die am Vormittag veröffentlichten schwachen Daten aus der deutschen Industrie gaben den Anleihen keinen Auftrieb. Die Industrieproduktion ist stärker als erwartet gefallen. "Das unerwartet deutliche Minus bei der deutschen Industrieproduktion im Juni gibt einen Vorgeschmack auf die schlechten Produktionszahlen, die sich für die kommenden Monate abzeichnen", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach dürfte die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr weiter schrumpfen.
Überraschend gestiegen ist der Konjunkturindikator des Analysehaus Sentix. Im August verbesserte sich der Indikator für die Eurozone überraschenderweise. Die Sentix-Experten verwiesen aber ausdrücklich auf die schwache konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. "Die größte Volkswirtschaft in der Eurozone entwickelt sich zum kranken Mann Eurolands und belastet die Region erheblich", hieß es in der Mitteilung.
Zum Start in die neue Woche dürfte die Nervosität zunächst erhöht bleiben, hieß es in einem Marktkommentar der Dekabank. An den Finanzmärkten ist die Zinsentwicklung in den USA weiter das bestimmende Thema. Im Verlauf der Woche werden Daten zur Preisentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt erwartet. Am Markt wird für Juli zwar mit einem Anstieg der US-Inflation gerechnet. Der Anstieg dürfte aber nach Einschätzung von Experten nur vorübergehend sein./jsl/jkr/mis