FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag erneut nachgegeben. Bis zum Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten bremste die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Bundesanleihen. Bereits am Mittwoch waren die Anleihen merklich unter Druck geraten. Die mit Spannung erwarteten Daten zur Inflationsentwicklung stützten die deutschen Anleihen nur kurzzeitig. Die Inflationsrate war im Juli nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat zwar leicht gestiegen. Der Anstieg blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Ökonomen erwarten trotz des leichten Anstiegs in den kommenden Monaten einen weiteren Rückgang der Inflationsrate. "Die Entwicklung auf den Vorstufen lässt darauf hoffen, dass sich in den kommenden Monaten der abwärts gerichtete Trend fortsetzen wird", kommentierte Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen.
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank von großer Bedeutung sind. Die Fed hatte im Juli nach einer Pause die Zinsen erneut angehoben. Das weitere Vorgehen ließ sie jedoch offen. Die Daten sollten laut Wortberg die Notenbank nicht unter Druck setzen, die Zinsen weiter zu erhöhen. Zumal auch die zeitgleich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gestiegen sind als erwartet. Laut Dirk Chlench, Volkswirt, bei der Landesbank Baden-Württemberg, ist der Zinserhöhungskurs der Fed am "Ende der Fahnenstange" angekommen. Für das erste Halbjahr 2024 erwarte man bereits Zinssenkungen./jsl/he