BRUNNTHAL (dpa-AFX) - Anhaltend gute Geschäfte und eine bessere Verfügbarkeit von Komponenten stimmen den Brennstoffzellen-Anbieter SFC Energy
Im Detail erwartet die Unternehmensführung für 2023 einen Umsatz von 107 bis 111 Millionen Euro, nachdem das untere Ende der Spanne bisher bei 103 Millionen gelegen hatte. Das teilte das im Nebenwerteindex SDax
Podesser setzt dabei auf eine "regionale und technologische Expansion". Während Nordamerika und Europa bislang den größten Teil des Konzernumsatzes beisteuern, sieht der Manager erhebliches Potenzial in Indien. "Indien wird auch im restlichen Jahr eine wichtige Rolle spielen", sagte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Im mittlerweile bevölkerungsreichsten Land der Welt eröffnete SFC Energy im Juli eine Fertigungsstätte für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen. Eine weitere Expansion ist geplant.
"Gerade in den technologieoffenen Gesellschaften in Nordamerika und Asien zeigt sich daher regional betrachtet ein deutlich stärkeres Wachstum für unser Geschäft als in Europa", hieß es im Halbjahresbericht. Im zweiten Quartal verdreifachte sich der Umsatz der für den Konzern vergleichsweise noch kleinen Region Asien nahezu. Zugpferd bleibt aber Nordamerika, wo der Erlös um 61 Prozent anstieg. Vor 2024 will Podesser in der Region allerdings nicht zukaufen, sagte er in der Telefonkonferenz.
Im abgeschlossenen zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 46 Prozent auf 29,6 Millionen Euro. Davon blieben fast 4 Millionen Euro als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und damit knapp 73 Prozent mehr als im Jahr zuvor. SFC Energy begründete den starken Anstieg mit einem deutlich gestiegenen Bruttoergebnis und vergleichsweise schwächer gestiegenen Kosten. Allerdings machten sich auch Preiserhöhungen positiv bemerkbar, sagte Finanzchef Daniel Saxena in der Telefonkonferenz. Die entsprechende Marge (Ebitda-Marge) verbesserte sich um zwei Prozentpunkte auf 13,4 Prozent. Der Nettogewinn reduzierte sich allerdings um rund 16 Prozent auf 1,3 Millionen Euro.
Die weitere Strategie und Einblicke in die jüngsten Entwicklungen will das Management am 22. September auf einer Investorenveranstaltung bekannt geben. Erwartet wird auch ein Zwischenstand, wie sich die Produkte entwickelt haben, sowie eine sogenannte Roadmap - also das, was sich die Unternehmensführung im Details für die nächsten Monate und Jahre vorgenommen hat. Warburg-Research-Analyst Malte Schaumann vermutet, dass das Management die Jahresziele noch anheben könnte. Beim Investorentag dürfte es wahrscheinlich ein Update zur mittelfristigen Prognose geben./ngu/mne/jha/