dpa-AFX Compact

EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 (deutsch)

24.08.2023
um 07:30 Uhr

EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23

^
EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Zwischenbericht/Quartalsergebnis
EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres
2022/23

24.08.2023 / 07:30 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

Highlights

* Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) +4,2 %; positive
Entwicklung in den Segmenten Erzeugung und Südosteuropa, aber
signifikanter Periodenverlust der Vertriebsgesellschaft EVN KG

* Konzernergebnis maßgeblich durch höhere Dividende der Verbund AG geprägt

* Anstieg der erneuerbaren Erzeugung auf 76,0 %; Investitionen auf
Rekordniveau

* Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen in Trumau und Theiß mit
Gesamtleistung von rund 13 MWp

* Weitere Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von
über 116 MW in Bauvorbereitung bzw. Errichtung

* Zuschlag für Errichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage in München
(Auftragswert rund 255 Mio. Euro)

* Abschluss eines "Grünen Darlehens" über 110 Mio. Euro bei der
Europäischen Investitionsbank

Energiewirtschaftliches Umfeld

In den ersten drei Quartalen 2022/23 entsprach die Heizgradsumme - sie
definiert den temperaturbedingten Energiebedarf - in Österreich dem
langjährigen Durchschnitt. In Bulgarien und Nordmazedonien lag sie aufgrund
milderer Temperaturen jeweils deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt
sowie unter dem Vorjahresniveau. Die Preise für Primärenergie waren
großteils weiterhin rückläufig. Auch die Marktpreise für Grund- bzw.
Spitzenlaststrom folgten dieser Entwicklung, befinden sich aber weiterhin
auf hohem Niveau. Mit durchschnittlich 150,2 Euro pro MWh bzw. 176,0 Euro
pro MWh lagen die Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom unter den
Vergleichswerten des Vorjahres von 207,2 Euro pro MWh bzw. 239,9 Euro pro
MWh. Eine Ausnahme bildetet der Preis für CO2-Emissionszertifikate, der auf
83,7 Euro pro Tonne anstieg (Vorjahr: 76,4 Euro pro Tonne).

EBITDA, EBIT und Konzernergebnis über Vorjahresniveau

Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten in den ersten drei Quartalen 2022/23
einen Rückgang um 1,3 % auf 2.904,1 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies auf
Umsatzrückgänge in Südosteuropa, getrieben durch gesunkene Netz- und
Energieabsatzmengen sowie rückläufige Marktpreise, die nach dem sprunghaften
Anstieg im Vorjahr infolge der Marktverwerfungen nun wieder sanken. Auch im
internationalen Projektgeschäft reduzierten sich die Umsatzerlöse.
Umsatzerhöhend wirkten demgegenüber Preiseffekte in der erneuerbaren
Stromerzeugung, Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften, höhere
Absatzpreise bei der EVN Wärme sowie höhere Netzentgelte.

Korrespondierend zur Umsatzentwicklung in Südosteuropa verzeichnete der
Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger gegenüber dem Vorjahr einen
Rückgang um 21,3 % auf 1.340,0 Mio. Euro. Gegenläufig dazu wirkten
insbesondere höhere Kosten für Netzverluste und vorgelagerte Netzkosten in
der Netz Niederösterreich sowie gestiegene Energiebeschaffungskosten bei der
EVN Wärme.

Auch die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand gingen im Einklang
mit der Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft um 4,5 % auf
457,0 Mio. Euro zurück. Inflationsbedingte Anstiege in den übrigen
Konzerngesellschaften wurden damit kompensiert. Infolge
kollektivvertraglicher Anpassungen lag der Personalaufwand im
Berichtszeitraum mit 298,7 Mio. Euro um 8,1 % über dem Vorjahresniveau. Der
Personalstand erhöhte sich im Periodenabstand auf 7.229 Mitarbeiter*innen
(Vorjahr: 7.142 Mitarbeiter*innen).

Einen Anstieg um 45,3 % auf 138,2 Mio. Euro verzeichneten die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen, die auch den seit Dezember 2022 in Österreich
auf Überschusserlöse aus der Stromerzeugung zu entrichtenden
Energiekrisenbeitrag-Strom von 21,5 Mio. Euro enthalten.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter belief sich in den ersten drei Quartalen 2022/23 auf -157,7 Mio.
Euro (Vorjahr: 100,7 Mio. Euro). Hervorgerufen wurde dieser Rückgang - wie
bereits im ersten Quartal berichtet und für den weiteren Jahresverlauf
prognostiziert - durch die Energievertriebsgesellschaft EVN KG, die im
Berichtszeitraum durch mehrere Faktoren stark belastet wurde: Neben hohen
Beschaffungskosten für Energie, die nur zeitverzögert weitergegeben werden
können, waren dies geringere Stichtagsbewertungen von Absicherungsgeschäften
sowie die Dotierung von Rückstellungen für drohende Verluste aus
vertraglichen Lieferverpflichtungen. Gegenläufig dazu verbesserten sich die
Ergebnisbeiträge der RAG und der Verbund Innkraftwerke.

Als Resultat aller dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im
Berichtszeitraum mit 602,1 Mio. Euro um 4,2 % über dem Vorjahresniveau.

Die planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 3,3 %
auf 244,5 Mio. Euro. Beim Periodenvergleich dieser Position ist der Entfall
der im Vorjahr verbuchten Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen von 51,2 Mio.
Euro zu beachten: Wertminderungen im internationalen Projektgeschäft war
hier eine Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro beim Windpark Kavarna in Bulgarien
gegenübergestanden. Im Berichtszeitraum erfolgte zum 30. Juni 2023 eine
Wertaufholung von 1,6 Mio. Euro bei der EVN Wasser. Per Saldo stieg das EBIT
der EVN dadurch um 23,8 % auf 359,2 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis der EVN belief sich in den ersten drei Quartalen 2022/23
auf 132,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro) und war maßgeblich durch die
mit 3,60 Euro je Aktie höhere Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr
2022 (Vorjahr: 1,05 Euro je Aktie) geprägt. In Summe belief sich der
Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an der Verbund AG im Berichtszeitraum
auf 158,0 Mio. Euro. Zusätzlich trugen Effekte aus Fremdwährungsbewertungen
sowie die bessere Performance des R138-Fonds und der Cash-Fonds der EVN zu
der - trotz des gestiegenen Zinsaufwands - Verbesserung im Finanzergebnis
bei.

In Summe errechnet sich daraus für den Berichtszeitraum ein Ergebnis vor
Ertragsteuern von 491,7 Mio. Euro, das damit um 66,7 % über dem
Vorjahreswert lag. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 37,6
Mio. Euro (Vorjahr: 47,2 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis auf 419,1 Mio. Euro.
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 83,5 %, der
maßgeblich durch die hohe Dividendenzahlung der Verbund AG von 158,0 Mio.
Euro geprägt ist.

Solide Bilanzstruktur

Die EVN verfügt weiterhin über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die
eine gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms
in den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung lag
am 30. Juni 2023 bei 1.470,2 Mio. Euro und wurde vor allem durch das
konstante hohe Investitionsniveau, den anhaltenden Liquiditätsausgleich für
die die Vertriebsgesellschaft EVN KG zur Abdeckung des Working
Capital-Bedarfs sowie die Dividendenausschüttung der Verbund AG beeinflusst.
Zur Finanzierung von Windkraftprojekten wurde im Juni 2023 ein
Darlehensvertrag über 110 Mio. Euro bei der Europäischen Investitionsbank
abgeschlossen.

Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft

Die Stromerzeugung der EVN lag in den ersten drei Quartalen 2022/23 mit
2.330 GWh, wovon 1.771 GWh (Vorjahr: 1.774 GWh) auf die erneuerbare
Erzeugung entfielen, um 15,7 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Eine
gestiegene Stromproduktion aus der Wasserkraft konnte den Rückgang der
erneuerbaren Erzeugung infolge des deutlich unterdurchschnittlichen
Windaufkommens nicht ausgleichen. Der Rückgang der Stromerzeugung in den
Wärmekraftwerken war im Wesentlichen den geringeren Abrufen des Kraftwerks
Theiß zur Netzstabilisierung geschuldet. Der Anteil der erneuerbaren
Erzeugung ist im Berichtszeitraum auf 76,0 % angestiegen (Vorjahr: 64,2 %).

In Einklang mit den Ausbauzielen für erneuerbare Energien im Rahmen der EVN
Strategie 2030 wurden in den ersten drei Quartalen 2022/23 der nach einem
Repowering neu errichtete Windpark Japons (12,6 MW) sowie drei großflächige
Photovoltaikanlagen in Grafenwörth, Trumau und Theiß (Gesamtleistung rund 25
MWp) in Betrieb genommen. Für fünf weitere Windparks sowie ein
Photovoltaikprojekt mit einer Gesamtleistung von über 116 MW wurden
Bauvorbereitungen gestartet bzw. befinden sich diese aktuell in Errichtung.

Umwelt- und Wassergeschäft

Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt
weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und
Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der
Versorgungssicherheit. Im Berichtszeitraum wurde der zweite Bauabschnitt der
60 km langen überregionalen Waldviertel-Leitung von Krems nach Zwettl
begonnen. Im März 2023 wurde die Naturfilteranlage in Bisamberg in Betrieb
genommen, sie versorgt nun rund 50.000 Kund*innen im nördlichen Umland von
Wien mit natürlich enthärtetem Trinkwasser, und es erfolgte der Spatenstich
für eine weitere Naturfilteranlage in Obersulz.

Im internationalen Projektgeschäft erhielt die WTE Wassertechnik im
Berichtszeitraum den Zuschlag für die Errichtung einer
Klärschlammverbrennungsanlage in München, Deutschland, mit einem
Auftragswert von rund 255 Mio. Euro. Diese Großanlage wird die thermische
Verwertung des gesamten Klärschlamms übernehmen, der bei der
Abwasserbehandlung von München sowie den 22 angeschlossenen Umlandgemeinden
entsteht.

Zum Stichtag 30. Juni 2023 arbeitete die WTE Wassertechnik an der Planung
und Errichtung von 15 Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung,
Trinkwasseraufbereitung und thermischen Klärschlammverwertung in
Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Nordmazedonien, Bahrain und Kuwait.

Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2022/23

Der Beitrag der operativen Geschäftstätigkeiten der EVN zum Konzernergebnis
im Geschäftsjahr 2022/23 wird bei rund 250 Mio. Euro liegen. Ein
zusätzlicher Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis 2022/23 kommt aus der
Beteiligung an der Verbund AG in Höhe von 158 Mio. Euro.

Den Aktionärsbrief über die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2022/23
finden Sie unter www.investor.evn.at.

---------------------------------------------------------------------------

24.08.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com

---------------------------------------------------------------------------

Sprache: Deutsch
Unternehmen: EVN AG
EVN Platz
2344 Maria Enzersdorf
Österreich
Telefon: +43-2236-200-12294
E-Mail: info@evn.at
Internet: www.evn.at
ISIN: AT0000741053
WKN: 074105
Indizes: ATX
Börsen: Wiener Börse (Amtlicher Handel)
EQS News ID: 1710143

Ende der Mitteilung EQS News-Service
---------------------------------------------------------------------------

1710143 24.08.2023 CET/CEST

°

EVN AG

WKN 878279 ISIN AT0000741053