ZÜRICH (dpa-AFX) - Die UBS
Dies sagte Ermotti im Interview mit der "Sonntagszeitung". "Das wahre Risiko bestand darin, dass man es zuließ, dass eine Bank mit einer fehlgeleiteten Strategie in den Abgrund stürzte." Die Konkurrentin ins Auge gefasst hatten sie, "weil wir sahen, dass die CS ein falsches Geschäftsmodell hatte." Zudem wollte UBS die Übernahme durch eine ausländische Bank verhindern.
Es habe sich schließlich gezeigt, wohin es führe, wenn eine Bank dauernd Verluste schreibe. Die Kunden verloren das Vertrauen und zogen ihr Geld ab. UBS habe ein "gutes Geschäftsmodell" und sei profitabel, sagte er.
Nach der Bekanntgabe des Gewinns von UBS vergangene Woche wurden Stimmen laut, dass der Gewinn dem Staat gehöre, weil er die Risiken trage. "Dafür hätte er die CS verstaatlichen müssen", sagte Ermotti darauf angesprochen. "Dann hätte der Staat auch die Bilanz samt Risiken der CS übernehmen und auch die Restrukturierung inklusive Entlassungen durchziehen müssen." Eine Sonderdividende oder ein Aktienrückkaufprogramm werde es nicht geben.
Zudem seien auch die Aktionärinnen und Aktionäre von UBS ein Risiko eingegangen, sagte Ermotti. Die Integrationskosten bezahle die Großbank. "Nur wenn wir alles gut machen, bleibt dank der Fusion ein Gewinn", sagte er.
Mit dem Prozess der Übernahme zeigte sich Ermotti im Interview nicht vollends zufrieden. Eine Lehre sei, dass international bewährte Instrumente früher - und nicht per Notrecht - hätten zum Zug kommen sollen. Als Beispiel nannte er die Garantie für die Liquiditätshilfe durch die Nationalbank. "Es war unnötig, dass wir so lange gewartet haben, um diese Regelung einzuführen."/AWP/he