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Luftverkehrsbranche: Keine weitere Belastung durch Gebühren

17.09.2023
um 14:08 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Luftverkehrsbranche wendet sich gegen weitere Erhöhungen der staatlichen Gebühren beim Fliegen. Die bereits viel zu hohen Kosten belasteten die Unternehmen und führten dazu, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland zurückbleibe, kritisiert der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). "Was wir brauchen, ist ein Belastungsmoratorium für den Luftverkehr. Die staatlichen Belastungen dürfen nicht weiter steigen", sagte BDL- Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow der "Welt am Sonntag".

Laut BDL-Zahlen bieten Airlines von deutschen Flughäfen wesentlich weniger Direktflüge zu Zielen im europäischen Ausland an als vor der Pandemie. Die Erholung bei den sogenannten Punkt-zu-Punkt-Verkehren bleibe um fast 50 Prozentpunkte hinter der an anderen europäischen Flughäfen zurück. "Ein wesentlicher Grund für den Wegfall des Flugangebots sind die massiv erhöhten staatlichen Standortkosten in Deutschland", sagte von Randow. Die staatlichen Abgaben für ein typisches Mittelstreckenflugzeug vom Typ A 320 lägen hierzulande pro Flug mit bis zu 4000 Euro drei- bis viermal so hoch wie in Paris oder Madrid.

Der BDL wendet sich gegen Vorhaben, die Obergrenze von zehn Euro bei den Luftsicherheitsgebühren für die Passagier- und Gepäckkontrolle abzuschaffen. Auch solle das während der Corona-Zeit aufgelaufene Defizit der Deutschen Flugsicherung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro nicht auf die Airlines umgelegt werden. Außerdem erhofft sich die Branche Unterstützung beim Umstieg auf klimaneutrale Antriebe. Dafür sollten die Milliarden-Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer genutzt werden.

Das Bundesverkehrsministerium sagte zu, die Höhe der Gebühren zu prüfen. "Zu den wesentlichen Standortkosten gehören in Deutschland die Luftverkehrsteuer, die Luftsicherheitsgebühr, die Flughafenentgelte in der Zuständigkeit der Länder sowie die Flugsicherungsgebühr", sagte ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) der Zeitung. "Um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrs zu stärken, prüfen wir derzeit Maßnahmen zur Senkung der Flugsicherungsgebühren." Vor Festlegung der Gebührensätze für 2024 wolle man zu einem Branchengespräch einladen./ceb/hgo/DP/nas

Deutsche Lufthansa AG

WKN 823212 ISIN DE0008232125