MÜNCHEN/STRASSKIRCHEN (dpa-AFX) - Am Sonntag entscheidet sich, ob eine Bürgerinitiative den Bau eines großen Batteriewerks von BMW
Dass es zum Bürgerentscheid kommt, hat die "Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden" durchgesetzt, die gegen das Werk ist. Die Gemeinderäte von Straßkirchen und Irlbach, auf deren Gemarkung das Werk entstehen soll, hatten die geplante Ansiedlung dagegen einstimmig befürwortet. Auch eine weitere Bürgerinitiative trommelt für das Werk, und natürlich wirbt auch BMW für die Ansiedlung.
Die Gegner des Werks kritisieren unter anderem, dass für den Bau rund 100 Hektar bester Ackerboden zerstört würden. Zudem sorge die Fabrik für viel zusätzlichen Verkehr. Und auch die entstehenden Jobs überzeugen die Gegner nicht: "Jeder "hochwertige" Arbeitsplatz bei BMW bedeutet eine fehlende Arbeitskraft bei anderen Betrieben", heißt es auf ihrer Homepage. Unterstützung bekommen sie unter anderem vom BUND Naturschutz, der die Möglichkeiten für eine flächensparende Variante noch nicht für ausgereizt hält.
Straßkirchens erster Bürgermeister Christian Hirtreiter hat sich klar für das Werk positioniert. BMW bedeute Arbeit und Wohlstand nicht nur für die Gemeinden, sondern für die ganze Region. Auch die ortsansässigen Unternehmen profitierten, sagte er jüngst. Zudem seien bei anderen Betrieben in der Region zuletzt Hunderte Stellen verloren gegangen.
BMW will mit den Batterien, die in Straßkirchen entstehen sollen, seine Werke Dingolfing, Regensburg und München beliefern. Direkt und mit Elektrolastwagen über die nahen Autobahnen A3 und A92. Vorstandsmitglied Ilka Horstmeier hat zuletzt auch die Signalwirkung des Bürgerentscheids über das Werk hinaus betont: "Viele Unternehmen werden genau hinschauen, ob die Menschen Investition in nachhaltige Technologien und in zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bayern überhaupt noch wollen", sagte sie. Für den Fall eines Neins der Bürger hat BMW angekündigt, auszuweichen - wohl an einen Standort außerhalb Bayerns.
Unterstützung bekommt BMW auch vom DGB Bayern. Dessen Vorsitzender Bernhard Stiedl hatte am Freitag betont, die Investition sei notwendig, um Arbeitsplätze zu sichern und regenerativ arbeiten zu können./ruc/DP/he