Rechnungshof: Förderung für Winzer in der EU hilft Umwelt kaum
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die millionenschwere EU-Förderung für klimafreundlicheren Weinanbau nützt der Umwelt nach Ansicht des EU-Rechnungshofs nur wenig. Die Fördergelder der EU-Agrarpolitik würden nicht gezielt zur Verringerung umwelt- und klimaschädlicher Auswirkungen eingesetzt, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht. "Die Prüfer bemängeln, dass die Weinpolitik der EU trotz der hohen Fördergelder nur wenig für die Umwelt getan habe", heißt es in der Mitteilung.
Eine Prüfung der EU-Staaten Tschechien, Griechenland, Spanien, Frankreich und Italien ergab demnach, dass die Einbindung der EU-Umweltziele bislang nicht verpflichtend vorgeschrieben war.
Winzer in der EU werden laut Rechnungshof jährlich mit rund 500 Millionen Euro unterstützt, um ihre Rebflächen umzustrukturieren. Dabei soll beispielsweise geregelt werden, wer welche Sorten und wie viel anbaut, um Überproduktion zu vermeiden und wettbewerbsfähiger zu werden. Winzer können aber auch seit 2016 Ausnahmen genehmigt bekommen, um zusätzliche Reben anzubauen.
Die Prüfer des Europäischen Rechnungshofs monierten auch, dass die EU-Länder nur fünf Prozent der für den Weinsektor vorgesehenen Gelder für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen müssten. Das sei "ziemlich niedrig angesetzt".
Auch die Wettbewerbsfähigkeit habe sich bisher nicht sichtlich verbessert, hieß es. In den geprüften Ländern würden Projekte gefördert, ohne dabei Kriterien zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit anzuwenden. Eine Bewertung der Maßnahmen gebe es ebenfalls nicht./mee/DP/nas