FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag erneut unter Druck geraten. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die in Deutschland deutlich gefallenen Verbraucherpreise stützten die Anleihen nicht. Die Jahresrate sank im September auf den tiefsten Stand seit Beginn des Ukraine-Krieges. Der Rückgang fiel etwas stärker als erwartet. Ein Grund für den Rückgang ist auch ein Basiseffekt, der durch das Auslaufen des 9-Euro-Tickets im Vorjahresmonat bewirkt wird. In Spanien stieg die Teuerungsrate im September zwar an, allerdings nicht ganz so stark wie prognostiziert.
Der wichtigste Treiber am Anleihemarkt hat sich nicht verändert: Nach wie vor halten es die Anleger für möglich, dass die Notenbanken mit ihren Zinsanhebungen noch nicht am Ende angelangt sind. Vor allem aus der US-Notenbank Fed melden sich nahezu täglich ranghohe Vertreter mit entsprechenden Äußerungen zu Wort. Hinzu kommt die Aussicht, dass die Leitzinsen für längere Zeit auf hohem Niveau gehalten werden. Zinssenkungen, wie in den USA für 2024 erwartet, scheinen aktuell eher unwahrscheinlich zu sein.
Dieses Bild wurde am Nachmittag durch Daten aus den USA verstärkt. So entwickelte sich der Arbeitsmarkt weiter robust. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe laut Arbeitsministerium zwar leicht. Ökonomen hatten im Schnitt aber mit einem deutlicheren Anstieg auf 215 000 Anträge gerechnet. Die Hilfsanträge bewegen sich damit weiter auf niedrigem Niveau. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Eine niedrige Arbeitslosigkeit stützt die Lohnentwicklung und treibt tendenziell die Inflation./jsl/he