FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben nach anfänglichen Verlusten zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zu Handelsbeginn hatte sich der Renditeanstieg an den Anleihemärkten noch fortgesetzt. Am Morgen war die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erstmals seit 12 Jahren über die Marke von 3 Prozent gestiegen. In der Spitze wurden 3,02 Prozent markiert. Das war die höchste Rendite seit 2011. In Italien rentieren zehnjährige Staatspapiere erstmals seit zwölf Jahren zeitweise knapp über der Marke von 5 Prozent.
Zinsauftrieb kommt seit Wochen seitens der Geldpolitik. Vor allem von der US-Zentralbank Federal Reserve erwarten Anleger für längere Zeit zumindest Zinsen auf dem aktuell erhöhten Niveau. Selbst weitere Zinsanhebungen sind nicht ausgeschlossen, da die Fed ihre Geldpolitik flexibel von der konjunkturellen Entwicklung abhängig macht. Immer wieder verweisen hochrangige Notenbanker auf die Möglichkeit weiterer Straffungen.
Am Nachmittag drehte der Markt jedoch deutlich. Die Kurse legten zu und die Renditen gaben auch in anderen Ländern der Eurozone nach. Besonders deutlich gaben die Renditen in Italien nach. Offenbar stützten wachsende Konjunktursorgen die Kurse. Händler verwiesen auf enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt.
In der Eurozone untermauerten Umfragedaten das trübe Konjunkturbild. Zwar hellte sich die Unternehmensstimmung im September etwas auf. Jedoch rangieren die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf niedrigem Niveau. Mit weniger als 50 Punkten deuten sie vielerorts auf eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung hin./jsl/men