MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte eine Untersuchung von chinesischen Staatshilfen für Elektroautobauer angekündigt. Letztendlich stehen Strafzölle für in China gefertigte Modelle im Raum, um europäisch produzierten Fahrzeugen den Wettbewerb im Heimatmarkt zu erleichtern. Die deutsche Automobilindustrie hat sich wegen ihres starken China-Engagements skeptisch geäußert, weil sie Gegenmaßnahmen fürchtet. Französische Hersteller sind hingegen kaum nennenswert in der Volksrepublik vertreten - für diese steht allerdings in Europa einiges auf dem Spiel gegen die Billigkonkurrenz aus Asien.
Der neue Elektro-Mini, der zuerst in China gebaut und von dort aus in die Welt exportiert wird, dürfte auch bereits kommendes Jahr von französischen Bonusregeln benachteiligt sein, sagte Mertl, weil sich das Fahrzeug aus chinesischer Produktion für diese "höchstwahrscheinlich" nicht qualifizieren werde. Frankreich will ab 2024 Elektrokaufprämien insbesondere auch an eine umweltfreundliche Produktion koppeln - in China gebaute Autos fallen wegen des kohlelastigen Energiemixes in der Volksrepublik kaum darunter.
Mertl verwies auch auf drohende Importzölle zwischen der EU und Großbritannien ab Januar 2024, wenn die Politik nicht handle. "Dann werden zehn Prozent Importzoll für Elektroautos in beide Richtungen in Kraft treten und die Preise erhöhen - dadurch könnten auch Nicht-Europäer wieder stärker zum Zuge kommen", sagte Mertl.
Derweil lief es zuletzt nach Ansicht von Mertl bei BMW im Verkauf weiter rund. "Sowohl im dritten Quartal als auch nach neun Monaten liegen wir beim weltweiten Absatz mit über fünf Prozent im Plus", sagte er zum Absatz, ohne Details zu verraten. "Bei den Elektroautos haben wir hohe zweistellige Zuwachsraten gehabt in den letzten drei Monaten." Die Auftragslage sei nach wie vor gut, auch bei den Batterieautos. "Wir haben im September auch in Deutschland keinen Einfluss der Förderänderung auf die Nachfrage gesehen."/men/lew/jha/