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EQS-News: Neue digitale Risiken erfordern Versicherungsinnovationen (deutsch)

11.10.2023
um 10:00 Uhr

Neue digitale Risiken erfordern Versicherungsinnovationen

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Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Research Update
Neue digitale Risiken erfordern Versicherungsinnovationen

11.10.2023 / 10:00 CET/CEST

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* Durch die Digitalisierung können Versicherer Risiken effizienter
überwachen, mindern und tarifieren; dies ermöglicht massgeschneiderte
Versicherungslösungen, die zur Schliessung von Deckungslücken beitragen
können.

* Mit der digitalen Transformation streben die Versicherer eine
Verbesserung der Schadensätze um 3-8 Prozentpunkte und Einsparungen von
10-20% in anderen Teilen der Wertschöpfungskette an.

* Zunehmende Betriebsunterbrechungs- und Cyberrisiken sind die Kehrseite
der Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur.

* Der neue Digital Insurance Index von Swiss Re zeigt, dass
Industrieländer mit starker Infrastruktur und F&E für die
Digitalisierung ihrer Versicherungswirtschaft besser gerüstet sind,
Schwellenländer jedoch von stärkerem Aufholwachstum profitieren dürften.

Zürich, 11. Oktober 2023 - Für die Versicherungsbranche birgt die
Digitalisierung Wachstumschancen, neue Risiken und Möglichkeiten zur
Effizienzsteigerung. Die digitale Wertschöpfung führt dazu, dass Unternehmen
immer mehr immaterielle Vermögenswerte haben, darunter digitale Daten.
Gleichzeitig erhöht die zunehmende Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur
die Anfälligkeit dieser Werte etwa für Betriebsunterbrechungen und
Cyberangriffe. In seiner neuesten sigma-Studie «The economics of
digitalisation in insurance» stellt das Swiss Re Institute fest, dass das
länderübergreifende Nutzenpotenzial in der gesamten
Versicherungswertschöpfungskette längst noch nicht ausgeschöpft ist.

In seinem Bericht stellt das Swiss Re Institute den Insurance Digitalisation
Index vor, der die Fortschritte bei der Digitalisierung des
Versicherungsmarkts in 29 ausgewählten Ländern misst. Spitzenreiter in
diesem Index ist Südkorea, gefolgt von Schweden, Finnland und den USA. Die
grössten Fortschritte bei der Digitalisierung der Wirtschaft haben
Industrieländer mit starker physischer Infrastruktur und hoher
Internetzugangsquote gemacht, doch China, Slowenien und Indien holen auf. So
ist etwa China in nur zehn Jahren um zehn Plätze vorgerückt. Dies liegt
daran, dass aufstrebende Märkte sofort mit neueren Digitaltechnologien
einsteigen können, statt von veralteten Systemen umzusteigen.

Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die Studie zeigt
eindeutig eine positive Korrelation zwischen Resilienz und Digitalisierung.
Für die Gesellschaft ist die Digitalisierung ein Hebel, um mehr Menschen
Zugang zu Versicherungen zu verschaffen und dadurch Deckungslücken zu
schliessen. Für die Versicherer ermöglicht die Verbesserung von
Underwriting, Risikominderung und Risikomessung, die sich durch die
Digitalisierung in ihrem Bereich ergibt, eine Steigerung der Qualität und
Effizienz ihrer Arbeit.»

Durch die Digitalisierung der Wirtschaft insgesamt werden zudem neue
Risikopools entstehen, die Chancen für die Versicherer eröffnen. So hat die
Digitaltechnologie Geschäftsmodelle der Sharing Economy ermöglicht. Diese
hatten grundlegende Verschiebungen bei operationellen Risiken und
Haftungspflichten zur Folge, die innovative Versicherungslösungen für den
Risikotransfer erfordern. Sharing-Dienste wie Uber und Airbnb ersetzen
zunehmend den privaten Besitz. Deshalb muss der Geschäftsmix
nutzungsabhängig von privaten zu gewerblichen Sparten verlagert werden, denn
in privaten Sparten gelten meist Deckungsausschlüsse für die gewerbliche
Nutzung von Fahrzeugen und Wohnraum. Die Versicherungswirtschaft kann eine
entsprechende Deckung durch innovative Risikotransferlösungen möglich
machen.

Im Zuge des Trends von der Produktion physischer Güter zur Bereitstellung
von Informationen und Dienstleistungen hat sich der weltweite Wert der
immateriellen Vermögenswerte - darunter zunehmend auch digitale
Vermögenswerte - von börsenkotierten Unternehmen in den letzten 20 Jahren
verfünffacht. Im Jahr 2021 lag er bei 76 Bio. USD, wovon fast 80% bisher
nicht versichert sind. Unternehmen brauchen eine Absicherung gegen digitale
Risiken wie Betriebsunterbrechungs- und Cyberrisiken sowie die neuen
Haftungsrisiken im Zusammenhang mit KI. Cybersicherheit ist für Unternehmen
weltweit ein zentrales Anliegen, wie auch die rasant zunehmende Nachfrage
nach Cyberversicherungen zeigt: Das Swiss Re Institute schätzt, dass die
weltweiten Cyberprämien im Jahr 2023 auf 16 Mrd. USD - 60% mehr als 2021 -
und bis 2026 auf 25 Mrd. USD steigen werden.

Die Digitaltechnologie erlaubt den Versicherern, mithilfe von vernetzten
Geräten, Datenanalysen und maschinellem Lernen grosse Datenmengen zu sammeln
und zu verarbeiten. Dies wird ganzheitlichere und genauere Risikobewertungen
und eine bessere Tarifierung von Risiken ermöglichen. Digitale Lösungen
können zudem standardisierte Aufgaben wie die Datenerfassung und -analyse
für das Underwriting automatisieren, sodass die Kosten und letztlich auch
die Prämien sinken. Mit ihren Projekten zur digitalen Transformation streben
die Versicherer eine Verbesserung der Schadensätze um 3-8 Prozentpunkte und
Einsparungen von 10-20 % in anderen Teilen der Wertschöpfungskette an.

Pravina Ladva, Group Chief Digital & Technology Officer von Swiss Re: «Trotz
der rasanten digitalen Transformation der Versicherungswirtschaft, die sich
durch neue Fortschritte in der Spitzentechnologie noch beschleunigt hat,
sehen wir immer noch grosses Potenzial, wenn es darum geht, Versicherungen
für die Konsumenten zugänglicher und erschwinglicher zu machen. Unsere
Branche sollte dies als Ermutigung betrachten, weiterhin in innovative
Lösungen zu investieren und sich auf neuartige Risiken einzustellen.»

Für die Konsumenten führen Online-Marktplätze zu mehr Preistransparenz, sie
präsentieren mehrere Versicherungsprodukte und Anbieter auf einen Blick, und
sie ermöglichen den Kunden, das Annahmeverfahren unkompliziert online
durchzuführen. Dadurch erhöht sich die Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit
von Versicherungen. Ausserhalb des Vertriebs haben sich die Investitionen in
Versicherungstechnologie zu Effizienzsteigerungen und zur Verbesserung von
Underwriting und Schadenbearbeitung verlagert.

So erhalten Sie diese sigma-Studie:
Die englische Ausgabe der sigma-Studie 5/2023, «The economics of
digitalisation in insurance», steht in elektronischer Form zur Verfügung.
Sie können diese hier herunterladen.

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