LONDON (dpa-AFX) - Der britische Ölkonzern BP
Noch vor einem Jahr lief es für Ölkonzerne deutlich besser: Sie profitierten von hohen Rohstoffpreisen infolge des russischen Einmarschs in die Ukraine und verdienten daran prächtig. Mittlerweile haben sich die Preise wieder normalisiert. Damit lag der um Sondereffekte bereinigte Gewinn der Briten im dritten Quartal mit knapp 3,3 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd Euro) rund 60 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Management von BP am Dienstag in London mitteilte. Im Vergleich zum zweiten Quartal mit nur 2,6 Milliarden Dollar sah es zwar deutlich besser aus, Experten hatten allerdings im dritten Quartal mit mehr als 4 Milliarden Dollar gerechnet.
Das Gashandelsgeschäft belaste die Zahlen, so BP. Es habe eine höhere Öl- und Gasproduktion ein Stück weit aufgewogen. Die Erwartungen für das Schlussquartal sind ebenfalls gemischt: BP erwartet zwar auf der einen Seite, dass sich die Ölpreise dank höherer Nachfrage und Produktionsbeschränkungen durch die OPEC weiter erholen. Aber es gebe auch Risiken beim Gasgeschäft, heißt es im Quartalsbericht. Hier seien die Preise abhängig vom Wetter, der Nachfrage in Europa und China sowie anhaltenden geopolitischen Spannungen.
Konkret bedeutet das: Die Ölproduktion dürfte auch im vierten Quartal unverändert bleiben, im Kundengeschäft erwartet BP allerdings saisonal geringere Mengen. Murray Auchincloss, der den Konzern interminsweise leitet, sprach am Dienstag von soliden Zahlen: Das Management gehe davon aus, die Gewinne in diesem Jahrzehnt zu steigern. Dazu sei der Konzern auf dem besten Weg, den Aktionären höhere Renditen zu liefern.
Derweil kündigte BP am Dienstag einen weiteren Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund an. Auch hier hatten sich manche Analysten etwas mehr erwartet. Die Quartalsdividende bleibt mit 7,27 US-Cent je Aktie ebenfalls unverändert./knd/mne/stk