BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1
Das Papier gewann am Vormittag knapp elf Prozent auf 7,06 Euro und setzte damit seine Erholung vom scharfen Rückgang in den vergangenen Monaten fort. Von fast 10 Euro Ende Juli war es bis auf nur noch gut 5 Euro im Oktober eingebrochen.
Analyst Marcus Diebel von JPMorgan sprach von einer starken Entwicklung bei der Profitabilität, welche die Schätzungen am Markt erhöhen werde. Laut dem RBC-Experten Wassachon Udomsilpa schlägt sich das Unternehmen gut in einem schwierigeren Marktumfeld. "Wir halten es für sinnvoll, der Erzielung von Profitabilität zum jetzigen Zeitpunkt Vorrang vor Wachstum zu geben", so der Experte.
Der bereinigte operative Verlust (Ebitda) soll in diesem Jahr noch in der Bandbreite 39 bis 49 Millionen Euro liegen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuletzt waren noch 50 bis 70 Millionen Euro Minus erwartet worden. "Wir haben mit dem Erreichen der Ebitda-Gewinnschwelle den Grundstein für langfristig profitables Wachstum gelegt und freuen uns jetzt weiter zu investieren und zu wachsen", sagte Bertermann der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Im dritten Quartal profitierte Auto1 den Angaben zufolge von einem deutlich höheren Bruttogewinn je Auto - also das, was vom Verkaufspreise nach Anschaffungskosten übrig bleibt. Dieser Bruttogewinn kletterte im Jahresvergleich von 755 Euro auf 952 Euro je Fahrzeug. Mit den im Schnitt teureren Autos im Privatkundengeschäft erzielt Auto1 höhere Bruttogewinne je Fahrzeug - im dritten Quartal 1912 Euro gegenüber 838 Euro im Geschäft mit professionellen Händlern.
Beim Absatz musste Auto1 wegen des flauen Marktes aber weiter deutliche Abstriche hinnehmen, so betrug dieser im Quartal 140 630 Autos und damit 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel daraufhin um rund ein Viertel auf 1,29 Milliarden Euro, denn auch die Verkaufspreise fielen, sowohl im Großhandelsgeschäft mit Händlern als auch mit Privatkunden. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 17,6 Millionen Euro - vor einem Jahr hatte dieser noch bei 55,1 Millionen Euro gelegen.
Auto1 hat in der jüngeren Zeit stark in die Markenbekanntheit seiner Privatkundenmarken Autohero und wirkaufendeinauto.de investiert. Je verkauftem Fahrzeug gemessen sinken die Marketingkosten aber nun bereits seit längerem. Aber auch die erste Phase des europaweiten Aufbaus von Werkstätten für die eigene Aufbereitung von Gebrauchtwagen ist nun abgeschlossen./men/mne/jha/