UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
Die ProSiebenSat.1-Aktie legte im frühen Handel um bis zu fast 14 Prozent zu und konnte damit ihren bisherigen Jahresverlust zumindest etwas reduzieren. In ihrem Sog konnten auch die RTL-Anteile
Der Vorstand warnte allerdings vor der anhaltenden Konsumflaute und der ausgebliebenen Erholung der Märkte, weswegen der Umsatz 2023 geringer ausfallen dürfte als gedacht. So soll der Erlös des laufenden Jahres nun "leicht unterhalb" der angepeilten Bandbreite liegen. Bislang war der Konzern von 3,95 bis 4,25 Milliarden Euro ausgegangen. Zudem dürfte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur noch die untere Hälfte der anvisierten Spanne von 550 bis 650 Millionen Euro erreichen. Dabei kommen ProSiebenSat.1 Kosteneinsparungen und ein größerer Stellenabbau zugute.
Die optimistischen Aussagen aus Unterföhring stehen im Kontrast zum konservativeren Ausblick des Kontrahenten RTL. "Mit Blick auf das vierte Quartal erweisen sich die europäischen Werbemärkte schwächer als erwartet, sodass wir trotz Gegenmaßnahmen unseren Ausblick anpassen mussten", hatte RTL-Konzernchef Thomas Rabe in der vergangenen Woche gesagt.
RTL rechnet daher nur noch mit einem Umsatz von 6,9 Milliarden Euro, nachdem das Erlösziel bereits im Sommer auf 7,0 Milliarden Euro gestutzt worden war. Im vergangenen Jahr hatte die RTL-Gruppe noch gut 7,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) des Jahres 2023 dürfte auf 900 Millionen Euro zurückgehen nach 1,08 Milliarden Euro im Vorjahr - auch hier hatte die Konzernführung bereits Hand an die Prognose gelegt.
Optimistischer hatte sich dagegen der Außenwerbespezialist Ströer
Im dritten Quartal ging der Umsatz von ProSiebenSat.1 unterdessen um rund 2,5 Prozent auf 888 Millionen Euro zurück. Davon blieben 110 Millionen Euro als bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) hängen - etwas mehr als im Vorjahreszeitraum. Während der Konzern sich beim Erlös in etwa wie erwartet entwickelte, hatten sich Branchenkenner beim Gewinn mehr erhofft./ngu/tav/zb/stk