Rheinmetall liefert nächstes Jahr 32 Leopard-Panzer an die Ukraine
DÜSSELDORF/UNTERLÜSS (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat von der Bundesregierung einen Auftrag über 32 Leopard-Panzer bekommen, mit denen die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützt werden soll. Die Fahrzeuge sollen nächstes Jahr ausgeliefert werden, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Es handelt sich um Leopard 1A5-Panzer, also ältere Modelle. Die Bestellung teilt sich auf in 25 Kampf-, fünf Berge- und zwei Fahrschul-Panzer, die aus Industriebständen kommen. Der Auftragswert liegt den Angaben zufolge im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, womit die Ausbildung, Logistik, Ersatzteile und Instandsetzungsarbeiten bezahlt werden.
Um die Fahrzeuge auf Vordermann zu bringen, werden sie an den Rheinmetall-Standorten Unterlüß und Kassel aufbereitet. Es ist nicht die erste Leopard-Bestellung für die Ukraine bei der deutschen Waffenschmiede. Die Niederlande und Dänemark gaben im Juni die Lieferung von 14 Panzern des neueren, aber auch schon in die Jahre gekommenen Typs 2A4 in Auftrag, diese Stahlkolosse sollen ebenfalls nächstes Jahr an die Ukraine übergeben werden. Außerdem überließen die Bundeswehr und Armeen anderer Nato-Staaten dem osteuropäischen Staat bereits Leopard-Panzer aus eigenen Beständen.
Es ist üblich, dass Panzer nach jahrzehntelangem Gebrauch ausgemustert und zu recht niedrigen Preisen an die Industrie verkauft werden. Dann stehen sie zumeist im schlechten Zustand auf Lager. Solche Rückkäufe der Industrie sind letztlich eine Wette auf die Zukunft: Die Firmen rechnen damit, dass es irgendwann doch wieder Nachfrage nach den Militärfahrzeugen geben könnte. Mit dem Ukraine-Krieg ging diese Kalkulation auf. Die Modernisierung der alten Stahlkolosse ist allerdings aufwendig. Es dauert mehrere Monate, bis die Fahrzeuge mit neuer Technik aufgerüstet und fronttauglich sind.
Bei Marder-Schützenpanzern ging Rheinmetall ähnlich vor, hierfür bekam der Konzern bisher Aufträge über 80 solcher Fahrzeuge. Ein großer Teil davon ist bereits in der Ukraine im Einsatz./wdw/DP/mis